Kreis Gütersloh. Zum ersten Mal stand die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ im Mittelpunkt: Beim sechsten Wirtschaftsforum der Wirtschaftsinitiative Kreis Gütersloh drehte sich alles um die Zukunftspotenziale des Handwerks im Kreis Gütersloh.
Und das aus gutem Grund: „Das Handwerk ist eine mächtige Wirtschaftskraft im Kreis Gütersloh“, sagte Volker Ervens, Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsinitiative. Auch Ulrich Lünstroth (Unternehmenskommunikation Bertelsmann) sieht den Kreis Gütersloh als ein „Umfeld, wo wir auf hochqualifizierte Handwerker zurückgreifen können“. Mehr als 100 Gäste waren der Einladung der Wirtschaftsinitiative in die Bertelsmannzentrale in Gütersloh gefolgt.
Lena Strothmann, Mitglied des Deutschen Bundestags und Präsidentin der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, sieht die Handwerksbetriebe im Kreis Gütersloh gut gerüstet für die kommenden Jahre. Ein wichtiges Zukunftsthema sei die Energiewende. Problematisch könne es aber bei den Fachkräften werden, da der Trend hin zum Studium und weg von der dualen Ausbildung gehe. „Außerdem stehen in OWL in den nächsten Jahren 6.000 Betriebe zur Übergabe. Wir brauchen mehr Nachfolger, die den Mut haben, ihr eigener Chef zu werden“, appellierte Strothmann.
Mit den Chancen, die speziell in der Haus- und Gebäudeautomation stecken, beschäftigte sich Hans Kranz vom Verein Deutscher Ingenieure. Mit einem Blick auf das Smartphone wissen, wann die Wäsche fertig ist, Büros, in denen automatisch Helligkeit und Temperatur geregelt werden oder Backöfen, die die passenden Rezepte aus dem Internet herunterladen: Das alles ist noch kein Standard, aber jetzt schon möglich und vor allem die Zukunft für das Privat- und Arbeitsleben. Mit Blick auf das Handwerk ist Kranz sich sicher: „Die Gewerke müssen besser zusammenarbeiten. Schon bei der Ausbildung sollten die Grundlagen der Gebäudeautomation vermittelt werden.“
In zwei anschließenden Workshops diskutierten die Teilnehmer weiter über Zukunftsfeld und über Konzepte zur Fachkräftesicherung.