Münster. „Der neue Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der Zeitarbeit dokumentiert die guten Branchenerfolge in den letzten drei Jahren“, stellte der Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) Werner Stolz fest.
Respektable Mindestlöhne von aktuell 8,50 Euro (West) für einfache Helfertätigkeiten, Branchenzuschlagstarife zur Angleichung der Entgelte wie im Einsatzbetrieb, Verbot von Drehtüreffekten gegen den Missbrauch des flexiblen Instrumentes und Wegfall der umstrittenen Tarifabschlüsse durch die christlichen Gewerkschaften (CGZP) sind wichtige Bausteine, an deren Umsetzung sich der iGZ maßgeblich beteiligt habe. Die vor allem durch die Sozialpartner geschaffenen fairen Rahmenbedingungen sollten nunmehr auch Anlass für die Politik sein, den „Streitfall“ Zeitarbeit endlich beizulegen und die positiven Entwicklungen der Zeitarbeitsbranche angemessen zu würdigen, forderte Stolz.
Bildklischees des Arbeitsmarktes – hier das „gelobte Land“ und dort die „Wüsten“ – passen längst nicht mehr in die deutsche Landschaft. Es gibt viele Beschäftigungsformen, viele Wege der Integration und des Aufstiegs – und die Zeitarbeit ist dabei nur ein wirksames Modell. Jeder kann es im Rahmen der gesetzlichen und tariflichen Vorgaben zu seinem Vorteil nutzen. „Diese Chancen dürfen nicht durch neue gesetzliche Restriktionen wie etwa eine willkürliche Beschränkung der Überlassungsdauer auf 18 Monate leichtfertig verspielt werden“, appellierte der iGZ-Hauptgeschäftsführer an die CDU/CSU-SPD-Koalition und fügte hinzu: „Längere Beschäftigungszeiten über faire Zeitarbeit sind allemal besser als unstetige Planungen zum Nachteil aller Betroffenen“.