Frankfurt/Main (dapd). Die Bundesbank empfiehlt Spanien, mit seiner Gesamtwirtschaft Hilfe der Euro-Länder anzunehmen, anstatt nur Finanzhilfe für den Bankensektor anzufordern. „Bankbilanzen sind immer auch ein Spiegel der Gesamtwirtschaft“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann der „Börsen-Zeitung“ (Onlineausgabe).
Er sei überzeugt davon, „dass die Probleme in Spanien breit angegangen werden müssen“. „Auch auf den Anleihemarkt würde es sich positiv auswirken, wenn die Investoren sähen, dass die Auflagen des Hilfsprogramms über den Bankensektor hinausreichen“, sagte Weidmann. Spanien hat die Euroländer um Bankenhilfe in Höhe von 100 Milliarden Euro ersucht. Diese soll anders als bei den bisherigen Krisenländern nicht an gesellschaftliche Reformauflagen geknüpft werden. Über eine deutsche Beteiligung daran will der Bundestag kommende Woche in einer Sondersitzung entscheiden.