Rheine. Viele schwarze Wolken verdunkelten in den vergangenen Monaten den Himmel der Solarbranche. Von dieser trüben Stimmung war jedoch auf der Fachmesse HARDYSOLAR, die am 14.05. im TAT in Rheine stattfand, wenig zu spüren. Zwölf namhafte Hersteller, unter ihnen Solarworld, Bosch und SMA , informierten in Fachvorträgen und mit einer aktuellen Produktschau über die neusten Entwicklungen und Techniken in der Photovoltaikbranche.
Veranstalter dieser Fachmesse, die bereits zum dritten Mal stattfand, ist der Elektrogroßhändler und Systemdienstleister Hardy Schmitz. Seit mehr als 10 Jahren ist Photovoltaik(PV) ein Geschäftsfeld des Unternehmens. Dazu zählt sowohl die Planung der Anlagen, das Zusammenstellen der technischen Komponenten in Zusammenarbeit mit den Lieferanten als auch die Materiallieferungen an die Kunden.
„Die Solarbranche hat besonders im vergangenen Jahr sehr gelitten. Wirtschaftlich haben wir das alle hier zu spüren bekommen“, so der geschäftsführende Gesellschafter Jan Schmitz. „Die Kunden sind verunsichert, weil die Politik Entscheidungen trifft, die keine langfristigen Planungen möglich machen. Was aber ganz sicher ist, sind steigende Strompreise und fallende Einspeisevergütungen, die schon jetzt deutlich unter den Strombezugskosten bei den Energieversorgungsunternehmen liegen. Darin sehe ich eine große Chance. Wir müssen weg von der Einspeisung und hin zur Selbstversorgung“, so die Meinung des Geschäftsführers. Schwerpunktthemen der diesjährigen HARDYSOLAR waren dann auch der Eigenverbrauch von Solarstrom und neuste Speichertechniken. René Groß vom Bundesverband der Solarwirtschaft e.V. wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die Bundesregierung diese Technik über ein KfW Programm fördert. Im Jahr 2013 steht dafür ein Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro bereit, im Jahr 2014 liegt es bei 50 Millionen Euro. Einen Blick in die Zukunft der Solarbranche wagte der Rechtsanwalt zum Abschluss seines Vortrags: „Der Geschäftsklimaindex zeigt eine leichte Aufhellung bei den Geschäftserwartungen und lässt auf einen Anstieg des GKI in den kommenden Quartalen hoffen.“ Welche Möglichkeiten ein Speichersystem heute schon bietet, zeigte Markus Grasser vom Unternehmen Solarworld. „Unser Speicher kann den durchschnittlichen Energieverbrauch eines abendlichen Ablaufs einer vierköpfigen Familie decken. Seine Kapazität liegt bei 5,8 Kilowattstunden. Ist der Speicher voll, kann der überschüssige Solarstrom, über einen Wechselrichter, eine Wärmepumpe für die Warmwassererzeugung betreiben“, so der Produktmanager. Weitere Vorteile dieses neuen Speichersystems sei die einfache Installation und der hohe Wirkungsgrad. Im steigenden Eigenverbrauch von Solarstrom sieht Jan Schmitz auch für Handwerksunternehmen großes Potenzial, denn der Elektrofachhandwerker müsse zukünftig neben der Installation einer PV-Anlage das ganze Spektrum der Energienutzung eines Kunden berücksichtigen, um den Eigenverbrauch zu optimieren. Ein umfangreicher Prozess, der weitere Dienstleistungen sowie Wartungsarbeiten erforderlich mache. Manfred Kahle, Fachbereichsleiter Photovoltaik bei Hardy Schmitz fügt abschließend hinzu:„Eine PV-Anlage mit überwiegender Nutzung für den Eigenstromverbrauch ist auch für kleine und mittelständische Unternehmen mit hohem Energieverbrauch eine lohnende Investition. In der Regel sollte heute die Nutzung des Solarstroms in drei Schritten erfolgen: Zuerst den Eigenverbrauch abdecken, dann speichern und erst dann ins Netz einspeisen. Das macht unabhängig von steigenden Strompreisen und Energieversorgern, entlastet die Netze und unterstützt den grünen Gedanken.“