Die WAGO-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 720 Mio. Euro erzielt. Damit wurde das Vorjahresergebnis von 661 Mio. Euro um 9 Prozent gesteigert. „Wachstumstreiber in diesem Jahr war besonders der europäische Markt. Die BRIC-Staaten haben im Vergleich zu den Vorjahren einen etwas geringeren Teil zur Umsatzsteigerung beigetragen“, erklären Sven Hohorst und Axel Börner aus der WAGO-Geschäftsleitung bei einer Presskonferenz am Stammsitz im westfälischen Minden. Sie erwarten auch für das aktuelle Geschäftsjahr ein moderates Wachstum: „Wir sind vorsichtig optimistisch.“
In Deutschland lag der Umsatzanteil bei 28,8 Prozent. Das übrige Europa erreichte einen Umsatzanteil von 39,7 Prozent. Asien erreichte 17,1 Prozent, Amerika 13,3 Prozent. Im Rest der Welt wurden 1,1 Prozent des Umsatzes generiert. Zum Jahresende waren mehr als 7.200 Menschen für WAGO tätig. Damit stieg die Mitarbeiterzahl um 500 im Vergleich zum Vorjahr. Knapp 3.300 Menschen sind in Deutschland beschäftigt, davon mehr als 2.000 am Stammsitz in Minden/Westfalen und über 1.000 in Sonderhausen/Thüringen. Darunter sind 203 Auszubildende und duale Studierende in Minden und 72 in Sondershausen.
Investitionen von rund 100 Mio. Euro auch in diesem Jahr geplant
WAGO hat im vergangen Jahr rund 100 Mio. Euro investiert. Knapp 80 Prozent flossen dabei in die deutschen Standorte – vor allem in das neue Kunden- und Schulungszentrum „Communication Center“ und die Stanzerei in Minden sowie in den Ausbau des Logistikzentrums in Sonderhausen. „Darüber hinaus haben wir mit der Beteiligung an der Firma M&M Software einen bisherigen Entwicklungspartner unserer wachsenden Automatisierungssparte übernommen“, so Sven Hohorst (Geschäftsleitung Interconnection). Für das aktuelle Jahr seien Investitionen in ähnlicher Höhe geplant – unter anderem für die Fertigstellung der Baumaßnahmen in Deutschland sowie für internationale Bauprojekte. „Der Schwerpunkt unserer Investitionen liegt wie im vergangenen Jahr ganz klar in Deutschland. Hier werden auch wieder rund 30 Mio. Euro in neue Maschinen und Anlagen fließen“, betont Sven Hohorst.
Bauprojekte am Mindener Stammsitz abgeschlossen
Die großen Bauprojekte des Unternehmens in Minden sind so gut wie abgeschlossen. Das Communication Center bildet am Stammsitz den neuen kommunikativen Mittelpunkt für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen. „Für uns ist das neu errichtete Kunden- und Schulungszentrum ein Meilenstein, nicht nur hier am Standort, sondern für die gesamte Unternehmensgruppe“, so Axel Börner (Geschäftsleitung Finanzen & IT). Das Gebäude vereint moderne Arbeitsplätze sowie Schulungs- und Veranstaltungsräume mit einem Mitarbeiter-Restaurant, das in Bezug auf Design, Service und Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzt.
Lichtdurchflutet und mit klaren Strukturen bietet die neue Unternehmenszentrale einen attraktiven Anlaufpunkt für Mitarbeiter und Besucher aus aller Welt. Im Foyer des Gebäudes können WAGO-Produkte und Anwendungen mit Hilfe von iPads, Filmen und 3D-Animationen erkundet werden. Auch die Unternehmenshistorie wird zukünftig ganz im Sinne des WAGO-Claims „WE INNOVATE!“ auf technisch höchstem Niveau präsentiert. Touch-Screens enthüllen die nunmehr 65-jährige Firmengeschichte des Unternehmens und machen sie erlebbar. „Für uns ist das Communication Center ein Kommunikationszentrum im besten Sinne. Es demonstriert, wofür die Marke WAGO steht: Qualität und Innovation. Und es stellt den Menschen in den Mittelpunkt – ganz im Sinne unserer Unternehmenskultur. Wir haben hier eine attraktive Arbeitsumgebung für unsere Mitarbeiter geschaffen, die vielfältige Möglichkeiten zum Austausch bietet, sowohl intern als auch mit unseren Kunden“, betont Christian Sallach (Geschäftsleitung Marketing).
Herzstück ist das neue Restaurant mit 320 Plätzen und Außenbereich, das zeitgemäße Küche und ein attraktives Ambiente bietet. Neben gesunder und vielseitiger Ernährung wurde auch besonderen Wert auf Flexibilität und eine optimale Versorgung für alle Mitarbeiter gelegt. So wird es auch für die Spätschicht frisch gekochte Mahlzeiten geben, die darüber hinaus als „Dinner to go“ mit nach Hause genommen werden können. Ein ganzheitliches Konzept, das den Schwerpunkt auf Regionalität und Nachhaltigkeit legt, stand bei der Planung des neuen Mitarbeiter-Restaurants klar im Fokus. Bei der Auswahl des neuen Caterers wurde besonders darauf geachtet, dass regionale und saisonale Lebensmittel verwendet werden. Darüber hinaus werden auch sogenannte „Culinary Misfits“ verarbeitet, Obst und Gemüse, das von seiner Form nicht der Norm entspricht und sonst häufig entsorgt wird. Ausschließlich ökologische Reinigungsmittel, eine energieeffiziente Pumpenanlage für den Geschirrspüler und eine spezielle Nassmüllentsorgungsanlage sind einige Beispiele, die für Ressourceneffizienz sorgen.
Der Anspruch des Unternehmens, nachhaltig zu wirtschaften, spiegelt sich im gesamten Communication Center wieder. Wie schon in anderen Gebäuden wurde auch hier modernste WAGO-Technik verwendet, die im Vergleich zu den letzten Bauprojekten noch weiterentwickelt wurde. Intelligente Raumklimatisierung, Beleuchtung und Kühlung sorgen ebenso wie Erdsonden und Wärmepumpen für Energieeffizienz und Ressourcenschonung.
Der Umzug in das zweite neue Bauprojekt, die Stanzerei im Mindener Ortsteil Päpinghausen, wurde reibungslos abgeschlossen. Die Produktionshalle auf technisch höchstem Niveau wurde ohne Produktionsausfälle in Betrieb genommen. Auf dem WAGO-Gelände mit einer Grundfläche von mehr als 100.000 Quadratmetern sind nun neben der Stanzerei außerdem große Teile der Abteilungen Auftragsservices/Logistik und der Information Technology mit 120 modernen Büroarbeitsplätzen ansässig, bei denen zeitgemäß auf Schallschutz und ein durchdachtes Klimakonzept geachtet wurde.
WAGO feiert weltweit Jubiläen
In Minden produziert WAGO seit 1951 und in Sondershausen seit 1990. Weitere Produktionsstätten befinden sich seit 1977 im schweizerischen Domdidier, seit 1979 in Germantown, Milwaukee (USA), seit 1995 in Delhi (Indien) und seit 1997 sowohl in Tianjin (Volksrepublik China) als auch in Wroclaw (Polen).
Das Unternehmen verfügt mit der im vergangenen Jahr gegründeten Gesellschaft in Australien über 28 Tochtergesellschaften und ein eigenes Vertriebsnetz in 31 Ländern. Hinzu kommen Landesvertretungen in weiteren 50 Ländern. Dass WAGO schon früh auf eine internationale Ausrichtung gesetzt hat, macht sich nun auch in zahlreichen Jubiläen bemerkbar. In Großbritannien und Japan ist das Unternehmen bereits seit 25 Jahren vertreten, Brasilien, Indien, Norwegen, Schweden und Ungarn sind seit zehn Jahren WAGO-Standorte. 2016 wird Frankreich sein 45-jähriges und Russland sein zehnjähriges Bestehen feiern. Der Produktions- und Logistikstandort im thüringischen Sondershausen feiert im September 25-jähriges Jubiläum.
WAGO ist vierfach ausgezeichneter Arbeitgeber
WAGO kann sich in diesem Jahr bereits über vier renommierte Arbeitgeberauszeichnungen freuen. Das Nachrichtenmagazin Focus kürte den Anbieter von elektrischer Verbindungs- und Automatisierungstechnik zum vierten Mal in Folge zu einem von Deutschlands besten Arbeitgebern. WAGO liegt in seiner Branche Elektronik/Elektrotechnik auf Platz 7, in der Kategorie „Großunternehmen“ sogar unter den TOP 5. Zum zweiten Mal in Folge erhält das Unternehmen die Zertifizierung „Ausgezeichneter Arbeitgeber“ des TÜV Rheinland sowie die Auszeichnung „Top Arbeitgeber Ingenieure Deutschland“ des Top Employers Institute.
Erstmalig stellte WAGO gezielt seine Ausbildung auf den Prüfstand. Mit Erfolg: Aus einer anonymen Befragung von aktuellen und ehemaligen Auszubildenden und deren Ausbildern ging WAGO als „Best Place to Learn“ mit der höchsten Punktzahl aller bisher zertifizierten Unternehmen hervor. „Für uns sind diese Auszeichnungen wichtiges externes Feedback und ein tolles Lob für unsere bisherige Arbeit. WAGO legt großen Wert auf die Entwicklung seiner Mitarbeiter – von der Ausbildung bis hin zu Programmen für Fach- und Führungskräfte. Dass sich diese Investitionen und unser Engagement für attraktive Arbeitsplätze mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten auszahlen, beweisen diese Gütesiegel“, freut sich Kathrin Pogrzeba, die Mitte März die Geschäftsleitung Personal & Organisation im Unternehmen übernommen hat. Sie folgt auf Tordis Eulenberg, die sich aus dem operativen Geschäfts zurückzieht.
Aktuelle Produkthighlights
WAGO hat sein etabliertes Reihenklemmensystem TOPJOB S durch weitere Funktionalitäten vervollständigt. Die neuen Initiatoren- und Aktorenklemmen kommen in modernen Maschinensteuerungen im Schaltschrank-, Maschinen- und Anlagenbau zum Einsatz und können hier sowohl Sensoren, z.B. in Licht- schranken, als auch Aktoren, wie z. B. Ventile, ansteuern. Das neue Highlight aus dem Interconnection Bereich des Unternehmens zeichnet sich durch eine schmale Teilungsbreite von 3,5 mm pro Signal für eine besonders hohe Signaldichte aus. Außerdem sind mit den Standardbrückern des TOPJOB S Programms Brückungen ohne Begrenzungen in der Polzahl möglich. Wie die gesamte Produktfamilie lassen sich die neuen Initiatoren- und Aktorenklemmen einfach und übersichtlich beschriften. Ihre klare Struktur bietet einen schnellen Überblick und vereinfacht die Kontrolle. Anzeige-LED, Brückung und Beschriftung sind immer sichtbar, auch im verdrahteten Zustand.
Auf der Messe Light & Building hat das Unternehmen im März seine Lösungen im Bereich der Gebäudeautomatisierung vorgestellt, die auch im eigenen Communication zum Einsatz kommen. Das WAGO-Lichtmanagement für Büros, Produktions- und Logistikhallen vereint eine schnelle Umsetzung von Beleuchtungslösungen bei gesenkten Betriebskosten und einfacher Bedienung. Die langlebige und effiziente Technik mit dem PFC200 als Steuerungssystem und DALI-Protokoll kann den Energieverbrauch für Beleuchtung um bis zu 70 Prozent reduzieren.
flexROOM ist die WAGO-Lösung zur Raumautomation für Büro- und Verwaltungsgebäude, mit der sich Räume und Etagen einfach automatisieren lassen. So lassen sich Büros jederzeit neu aufteilen – ohne jeglichen Programmieraufwand. flexROOM ist ein variables Konzept für die Gebäudeautomation, das für das perfekte Zusammenspiel von Beleuchtung, Sonnenschutz und Einzelraumregelung sorgt und damit Energie spart und Komfort erhöht. Das Konzept orientiert sich an den Raumsegmenten eines Gebäudes und basiert auf vordefinierter Hardware und vorgefertigten Softwareapplikationen – für eine besonders einfache Planung und Inbetriebnahme.