Detmold. Vorstand und Betriebsrat des Elektronikherstellers Weidmüller haben sich in den Verhandlungen um einen Personalabbau im Rahmen der strategischen Ausrichtung des Unternehmens auf eine gemeinsame Lösung verständigt.
Das Unternehmen hatte im Januar 2016 sein Zukunftskonzept vorgestellt und in diesem Zusammenhang auch die Absicht erklärt, im Bereich Operations rund 120 Arbeitsplätze abzubauen.
Unternehmensführung und Betriebsrat sind sich einig, dass sich das Unternehmen den Marktgegebenheiten anpassen muss, um seine führende Rolle in der Elektronik zu sichern. Damit sind Änderungen in der Organisation und in Prozessen verbunden, die unter anderem die Verlagerung von Arbeitsschritten und den Wegfall von Arbeitsplätzen beinhalten.
Seit der Ankündigung im Januar konnte die Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze erheblich reduziert werden. Ein Freiwilligenprogramm sowie Verlagerungen innerhalb des Unternehmens, aber auch der Verzicht auf den Abbau von mehreren Arbeitsplätzen in verschiedenen Bereichen, haben dazu geführt, dass jetzt noch 58 Arbeitsplätze von den Maßnahmen betroffen sind.
Das Unternehmen verzichtet bei dem Personalabbau auf betriebsdingte Kündigungen und garantiert den Ausschluss für den Unternehmensbereich Operations bis zum 31.1.2020. Der Abbau soll nun mit Hilfe eines Freiwilligenprogramms und einer erweiterten Altersteilzeitregelung durchgeführt werden. „Die heutige Einigung mit den Arbeitnehmervertretern ist ein wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens, und wir sind froh, dass wir nach intensiven Verhandlungen eine gute Lösung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unseren Standort Detmold und unser gesamtes Unternehmen erreicht haben“, erklärt Elke Eckstein, zuständiges Vorstandsmitglied für den Bereich Operations.
Der Vorsitzende des Weidmüller-Betriebsrats, Robert Chwalek, ergänzt: „Die jetzt erfolgte Einigung ist eine gute Nachricht für alle Kolleginnen und Kollegen bei Weidmüller. Der Betriebsrat hat sich unermüdlich dafür eingesetzt, die beste Lösung für die Belegschaft zu ermöglichen, und ich freue mich, dass wir nun einen fairen Interessenausgleich erreicht haben.“
Das Unternehmen hat sich für die Zukunft viel vorgenommen. Im Zentrum des umfangreichen Konzepts für die künftige strategische Ausrichtung von Weidmüller steht die Veränderung des Komponentenherstellers zu einem Anbieter für elektronische Lösungen, die sich in die individuelle Wertschöpfungskette von Kundenunternehmen einfügen.
Das Programm „Strategie 2020“, das der Vorstand des Unternehmens mit weltweit rund 4.500 Mitarbeitern im Januar dieses Jahres vorstellte, sieht einen Ausbau des Standortes Detmold, zugleich Firmensitz von Weidmüller, zu einem umfassenden Kompetenzzentrum für Metallverarbeitung vor. „Ich freue mich, dass wir nach den intensiven Beratungen zwischen Vorstand und Betriebsrat jetzt zu einem guten und sozialverträglichen Ergebnis gekommen sind. Wir sind überzeugt, dass wir mit der Strategie 2020 und der Konzentration auf das Komponentengeschäft sowie die Entwicklung hochwertiger elektronischer Lösungen den richtigen Weg für unser Unternehmen eingeschlagen haben“, erklärt Dr. Peter Köhler, Vorstandsvorsitzender der Weidmüller-Gruppe.