Berlin (dapd). Arbeitsministerin Ursula von der Leyen will den 25. Berlin (dapd). Arbeitsministerin Ursula von der Leyen will den 25.000 entlassenen oder vor der Kündigung stehenden Schlecker-Beschäftigten durch Umschulungen neue berufliche Perspektiven eröffnen. Nach einem Treffen mit dem Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, und dem ver.di-Vorsitzenden Frank Bsirske, sprach die CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin von dem gemeinsamen Anliegen, ehemalige Schlecker-Frauen „in Mangelberufe, die offensichtlich auch da sind, hinein umzuschulen und auch weiterzubilden“. Insgesamt müssten verteilt über die gesamte Bundesrepublik etwa 25.000 Beschäftigte, davon 70 Prozent Frauen, als Folge der Insolvenz eine neue Arbeit suchen, sagte von der Leyen. Die 11.000 bereits gekündigten Schlecker-Beschäftigen hätten zu zwei Dritteln eine abgeschlossene Berufsausbildung, seien meist zwischen 25 und 49 Jahre und überwiegend Vollzeit tätig gewesen. Von ihnen hätten sich bereits 2.300 bei der Arbeitsagentur wieder abgemeldet. 600 habe Schlecker wieder aufgenommen. Weitere 2.600 befänden sich in Fördermaßnahmen. Bei der Arbeitsagentur stünden vor allem im Rahmen einer Initiative zur Bewältigung des Strukturwandels Mittel zur Berufsqualifizierung zur Verfügung, sagte von der Leyen. Gerade in strukturschwachen Gebieten, in den es meist wenig Arbeitsplätze im Handel gebe, würden Erzieherinnen und Arbeitskräfte in der Altenpflege oft händeringend gesucht. Sie wolle den Schlecker-Frauen Mut zusprechen, den Neuanfang zu wagen. „Und wir haben die Möglichkeit, gemeinsam in der Bundesagentur für Arbeit auch da sofort die Plätze zur Verfügung zu stellen“, versicherte die Arbeitsministerin. Bsirske sprach mit Blick auf die 25.000 Kündigungen von der „größten Insolvenz in der Geschichte der Bundesrepublik“. Die Frauen träfen auf einen Arbeitsmarkt im Einzelhandel, „der bei 360.000 Arbeitssuchenden 25.000 offene Stellen aufweist“. Im Jahr 2013 würden bundesweit bis zu 38.000 Erzieherinnen fehlen können, sagte Bsirske weiter. Einen vergleichbare Mangel gebe es in der Altenpflege. Eine Qualifizierung in diese Mangelberufe hinein könne ehemaligen Schlecker-Beschäftigten eine Chance eröffnen. Dabei gehe es um reguläre mehrjährige Ausbildungen. Während dieser Ausbildungen stehe den ehemaligen Schlecker-Frauen Arbeitslosengeld I zu. Zudem kritisierte Bsirske, dass Arbeitsagenturen entlassene Schlecker-Frauen in unbezahlte Praktika vermittelt hätten. Weise sprach von Einzelfällen, die nicht der Geschäftspolitik der Bundesagentur entsprächen. Von der Leyen bezeichnete es als „bitter“, dass sich die Möglichkeit einer Transfergesellschaft für die Schlecker-Beschäftigten nicht realisiert habe. Bsirske sagte, Transfergesellschaften seien weiter sinnvoll. Ver.di wolle vor allem mit SPD-regierten Ländern die Gründung von Transfergesellschaften für Schlecker-Beschäftigte auf Landesebene noch einmal erörtern. dapd (Wirtschaft/Politik)
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