Paderborn. Sportsponsoring ist nicht nur etwas für große Unternehmen. Auch Mittelständler können sich engagieren. Das muss nicht unbedingt ein Profi-Verein wie der Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07 sein. Das wurde bei der vom Arbeitskreis Marketing der Wirtschaftsjunioren Paderborn-Höxter organisierten Podiumsdiskussion im Ahorn-Sportpark mit Vertretern aus Wirtschaft und Sport deutlich. „Normalerweise treibt uns das schlechte Gewissen in den Sportpark, heute freue ich mich über eine spannende Veranstaltung“, hatte der stellvertretende Wirtschaftsjunioren-Vorsitzende für den Kreis Paderborn, André Heinermann, zu Beginn gesagt.
Werbung sollte generell zielgruppenorientiert, effizient und nachhaltig eingesetzt werden. Beim Sportsponsoring kommt es zudem auf die Wahl des Vereins an. Nach Angaben von Olaf Saage von der Unternehmensentwicklung der Sparkasse Paderborn-Detmold muss der jeweilige Partner konzeptionell zum Unternehmen passen. „Wenn wir Trikotsponsor beim SC Paderborn wären, hätten wir keine Mittel mehr für kleine Vereine. Die Streuverluste wären zu hoch“, sagte Saage Moderator Mark Heinemann von der Agentur MaKe Medien. Den Bereich Sport fördert das heimische Geldinstitut mit 25 Prozent seines Sponsoring-Etats, der eine siebenstellige Summe umfasst. „Unser Ziel ist es, über Sponsoring-Maßnahmen unseren Kundenerfolg sicher zu stellen“, machte Saage deutlich. Unter dem Strich müssten Leistung und Gegenleistung zueinander passen. Zudem sollte das Engagement stets auch der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.
Auf Breitensport-Ebene geht nach Meinung von Wolfgang Krenz, Präsident von Grün-Weiß Paderborn ohne das Ehrenamt kaum etwas. „Wenn wir das Ehrenamt bezahlen müssten, wäre der Sport nicht mehr bezahlbar“, sagte Krenz. Man versuche, für die rund 3.500 Mitglieder die Beiträge möglichst gering zu halten, denkt der Präsident auch an die sozial Schwachen im Verein. Ein Verein wie Grün-Weiß könnte als zwar als Gegenleistung kein Produkt verkaufen, dafür kümmere sich der Verein mit seinen vielen Sportangeboten und seinem eigenen Fitness-Studio um den Erhalt und die Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern. Sportler brächten von Natur aus Ehrgeiz mit. Trainer könnten auch im Beruf besser mit Menschen umgehen. Krenz plädierte deshalb dafür, den Breitensport
ernst zu nehmen und darin zu investieren. Trotz der neuen Medien sei der persönliche Kontakt beim Sponsoring immer noch sehr wichtig. Im Internet könne man gut belegen, wohin die Gelder fließen würden.
Ähnlich sieht es auch der erste Vorsitzende des 1. Tri-Clubs Paderborn Frank Berg: „Die Attribute des Triathlons können für die Firmenwelt jdurchaus interessant sein. Die verschiedenen Teams des Clubs brauchen jedoch vergleichsweise eine Menge Geld. Es sei wichtig, einen Partner zu finden, der sich dafür begeistern könne.“ Nicht einverstanden zeigte sich der Clubvorsitzende mit den Trainings- und Hallenzeiten in der Stadt Paderborn. Eine Schwimmbahn für 30 Sportler sei nicht optimal.
Profivereine wie der SC Paderborn setzen dagegen auf eine professionelle Vermarktung. So ist die sportsman media group seit Anfang des vergangenen Jahres Vermarktungspartner beim Zweitligisten. „Eine regionale Agentur stößt irgendwann an ihre Grenzen, zumal sie über den Tellerrand hinausschauen muss“, erläuterte Vermarktungs-Teamleiter Johannes Sump. Viele Mittelständler seien beim SCP als Kunden beispielsweise über VIP-Plätze eingeladen. Wesentliches Verkaufsargument sei der sportliche Erfolg. Laufe es sportlich gut, seien das Charakterzüge, bei denen sich auch Unternehmen gut fühlten. Die Zweite Bundesliga stehe für positive Emotionen und eine mediale Aufmerksamkeit, erläuterte Sump die Vorzüge der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Leistungen von Unternehmen werden künftig noch stärker über Mediadaten belegt werden müssen. Die neuen Medien würden neben der eigenen Seite bei „Facebook“ und einer eigenen App für den SCP vor allem in den Bereichen Ticketing und Merchandising immer wichtiger, sagte Sump.