Passau (dapd). Die Verbraucherzentralen haben die Vergünstigungen für energieintensive Unternehmen bei der Ökostrom-Umlage scharf kritisiert. „Die Politik hat die Belange der Verbraucher völlig aus dem Blick verloren“, sagte Gerd Billen, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochausgabe).
„Es kann nicht sein, dass private Stromkunden immer stärker zur Kasse gebeten werden, während die Industrie geschont wird.“ Die Zahl der Unternehmen, die von der Ökosteuer ausgenommen sind, steige. „Herr Altmaier könnte sich verdient machen, indem er gegen den Wildwuchs bei den Ökosteuer-Ausnahmen vorgeht“, sagte Billen. Er bemängelte Stromrabatte für Aluminiumhersteller, Papierindustrie und Kartoffelproduzenten. Auch eine Mithaftung der Steuerzahler für den Netz-Anschluss von Windparks auf hoher See lehnte Billen ab. „Es kann nicht sein, dass diese Kosten auf die Verbraucher abgewälzt werden. Die Stromnetzbetreiber kassieren eine garantierte Rendite von neun Prozent und sollten auch das unternehmerische Risiko tragen. Chancen und Risiken gehören zusammen. Die Verbraucher können nichts dafür, wenn beim Netzanschluss von Offshore-Windparks etwas schief geht.“