Paderborn, Gütersloh, 19. August 2015. Wie können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von den neuen Technologien aus dem Spitzencluster it´s OWL profitieren? Wie können sie die Ressourcen von Forschungseinrichtungen stärker für die Entwicklung eigener Innovationen nutzen? Diese und weitere Fragen diskutierten 230 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft auf dem ersten it’s OWL-Transfertag am 18. August im Kreishaus Gütersloh.
Unternehmen berichteten, wie sie in Transferprojekten neue Technologien erfolgreich für ihre Produkte und Produktionsverfahren genutzt haben. Dabei wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen hervorragend funktioniert und für beide Seiten einen Mehrwert darstellt. Interessierte Unternehmen können sich bis zum 31. Januar 2016 für neue Transferprojekte bewerben.
Dr.-Ing. Roman Dumitrescu (Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement GmbH) zieht ein positives Resümee: „Unser Technologietransfer aus der Forschung in die Unternehmen ist sehr erfolgreich. Das unterstreichen die große Resonanz und die positiven Rückmeldungen aus der Wirtschaft. In den Transferprojekten können KMU neue Basistechnologien schnell und einfach nutzen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, den heimischen Mittelstand fit für die Digitalisierung in der Produktion (Industrie 4.0) zu machen. Zudem erhalten die Forschungseinrichtungen Impulse aus der Praxis und finden neue Kooperationspartner in der Wirtschaft.“
Albrecht Pförtner (Geschäftsführer pro Wirtschaft GT GmbH) unterstreicht: „Mit den Transferprojekten von it´s OWL erreichen wir auch kleine Betriebe, die bisher noch nie mit einer Hochschule zusammengearbeitet haben. Die Transferprojekte sind genau auf die Bedarfe der Unternehmen zugeschnitten: Die Technologien können einfach im Betrieb angewendet werden und führen zu einem direkten Mehrwert für das Unternehmen. Dabei ist der Aufwand für das Unternehmen überschaubar.“
In 39 Transferprojekten wurden Technologien aus dem Spitzencluster in Kooperation mit regionalen Forschungseinrichtungen in Unternehmen eingeführt. Dabei geht es beispielsweise um selbstkorrigierende Fertigung, Mensch-Maschine-Interaktion, Intelligente Vernetzung, Energieeffizienz und ganzheitliche Produktentwicklung (Systems Engineering). So hat beispielweise das Hövelhofer Unternehmen ELHA Maschinenbau mit der Fraunhofer Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik Paderborn ein Konzept für die virtuelle Inbetriebnahme von Fertigungsanlagen entwickelt. Hans-Georg Liemke (Geschäftsführender Gesellschafter von ELHA) erläutert: „In unserem Projekt konnten wir auf Anwendungswissen aus der Grundlagenforschung zurückgreifen. In der Diskussion mit den Wissenschaftlern sind völlig neue Ideen entstanden, mit denen wir unsere Fertigungsanlagen schnell und einfach in Betrieb nehmen können.“
Bio-Circle Surface Technology – Gütersloher Spezialist für chemische und biotechnische Produkte in der Oberflächentechnologie – hat in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn Ansätze entwickelt, um den Energiebedarf des Unternehmens zu senken und eine umweltfreundliche Energieversorgung zu ermöglichen. Prokuristin Anne Catrin Schürer ist zufrieden: „Wir konnten unseren Energieverbauch durch interne Einsparmaßnahmen bereits um 20 % senken. Und wir erzeugen durch Photovoltaik bereits 20% Strom selbst. Insbesondere die schnelle und unkomplizierte Umsetzung von der Idee bis zur Implementierung im Energiemanagement war für uns ein Erfolgsfaktor. Ich kann nur allen Unternehmen empfehlen, das Technologie Know How aus dem Spitzencluster zu nutzen und mit den Forschungseinrichtungen zusammen zu arbeiten.“ BOGE aus Bielefeld hat gemeinsam mit dem CoR-Lab der Universität Bielefeld Lösungen für die intelligente Zustandsüberwachung von Kompressoren eingeführt und konnte somit die Kosten für Instandhaltung und Wartung senken.
Technologietransfer für Unternehmen
Unternehmen können auch weiterhin in Transferprojekten neue Technologien aus dem Spitzencluster nutzen, um konkrete Herausforderungen in ihrem Betrieb zu lösen. Anwendungsbereiche sind beispielsweise intuitive Bedienschnittstellen, die Vernetzung von Maschinen, intelligente Regelungsverfahren oder ein verbessertes Energiemanagement. Die Projekte werden in Kooperation mit einer regionalen Forschungseinrichtung aus dem Spitzencluster umgesetzt, deren Leistung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Das Unternehmen trägt seinen eigenen Aufwand. Bewerbungsschluss für die nächsten Transferprojekte ist der 31. Januar 2016.
Die it’s OWL Clustermanagement GmbH und die Transferpartner von it’s OWL unterstützen interessierte Unternehmen bei der Entwicklung der Projektidee, der Suche nach einem Forschungspartner sowie der Antragstellung. Transferpartner des Spitzenclusters sind die IHK Lippe, die IHK Ostwestfalen, InnoZent OWL, die OstWestfalenLippe GmbH, OWL Maschinenbau, pro Wirtschaft GT und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn. Ansprechpartner bei der it´s OWL Clustermanagement GmbH ist Dr. Peter Ebbesmeyer, Tel. 05251 5465344, p.ebbesmeyer@its-owl.de.