Rietberg. „Kuper in Rietberg wird in diesem Geschäftsjahr deutlich wachsen.“ Davon ist Geschäftsführer Dr.-Ing. Jürgen Kürlemann überzeugt. Das international agierende Rietberger Familienunternehmen erwartet ein Umsatzplus von rund acht Prozent auf etwa 44 Millionen Euro. Die Heinrich Kuper GmbH & Co. KG stellte 2016 alle Geschäftsbereiche auf den Prüfstand, positionierte sich neu am Markt und orientierte sich damit noch stärker an den Bedürfnissen seiner Kunden.
Die Rietberger konzentrieren ihre Strategie heute auf sieben eng miteinander verbundene Säulen: Furnierverarbeitung, Massivholzbearbeitung, Verpackungstechnik, Handel Neumaschinen, Gebrauchtmaschinen, Werkzeuge und Zubehör sowie Ersatzteile und Services. Durch die Verzahnung gelingt es, Synergieeffekte zu realisieren und die Wertschöpfungskette im Sinne der Kunden und der Anforderungen ihrer Märkte noch effektiver zu gestalten.
Das vergangene Jahr war geprägt von einer Aufbruchstimmung und einer Optimierung aller Prozesse bei Kuper. „Entscheidend ist auch, dass wir unsere Unternehmenskultur verändert haben. Die Mitarbeiter stehen heute mehr im Mittelpunkt, werden stärker mit eingebunden und haben die Umstrukturierung mitentwickelt und voll mitgetragen“, erläuterte Dr.-Ing. Jürgen Kürlemann. Kuper begann im vergangenen Jahr, mit Hilfe seines neuen Konstruktionsleiters Jens Schierenbeck sowie seines neuen Fertigungsleiters Heinrich Pavenstädt, die Konstruktion und die Produktion neu aufzustellen.
Sämtliche internen Abläufe werden im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses deutlich gestrafft. Zudem stellte das Unternehmen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter z. B. für Service, Vertrieb, Produktmanagement, Einkauf und Qualitätssicherung ein; außerdem setzt Kuper ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm um. Seinen Mitarbeitern und Führungskräften bietet das Unternehmen spezielle Produktschulungen und Coachings an.
Gleichzeitig startete Kuper in den USA und Kanada eine Offensive für den Verkauf seiner Neuentwicklungen im Furnierbereich. „Unser Ziel war und ist es, eine kontinuierlich optimierte Auslastung in unseren Produktionswerken am Standort Rietberg zu erreichen. Und das haben wir geschafft“, berichtete Dr.-Ing. Jürgen Kürlemann. Seit März 2016 läuft das Werk in Rietberg auf vollen Touren. Die Konstruktionsabteilung ist sogar bis 2018 ausgebucht.
Kuper liefert seine Furnierzusammensetzmaschinen mit einem Exportanteil von mehr als 90 Prozent in 100 Länder auf der Welt. „Im vergangenen Jahr konnten wir unsere Position als Technologieführer international ausbauen, erklärte Horst Seiter, Vertriebsleiter für die Bereiche Furnier und Massivholz.
Ein neuer Internetauftritt und eine neue Digitalstrategie der Rietberger zeigen schon erste Erfolge. „Gerade im Service bringt uns die mobile Datenanbindung einen großen Schritt nach vorne“, sagte Michael Schütte, der bei Kuper verantwortlich ist für die Bereiche Service, Ersatzteile und Gebrauchtmaschinen.
Das Handelsgeschäft ist der umsatzstärkste Bereich bei Kuper. „Wir setzen gerade alles daran, unseren Partner Biesse zur Nr. 1 in Deutschland zu machen“, betonte Klaus Frisch, Vertriebsleiter Handel Neumaschinen. Und während die Bereiche Handel, Gebrauchtmaschinen, Service und Ersatzteile wachsen, baut Kuper auf dem europäischen Markt gleichzeitig das Massivholzgeschäft aus und plant in naher Zukunft Produkterweiterungen.
Der Bereich Verpackungstechnik gewinnt in der Unternehmensgruppe zukünftig weiter an Bedeutung. Hier sieht Kuper noch großes Potenzial und positioniert sich entsprechend: Gekennzeichnet ist der Markt insbesondere durch individualisierte Spezialkonstruktionen. Zuletzt war der Bereich so gut ausgelastet, dass die Arbeitszeiten einvernehmlich mit den Mitarbeitern flexibel an die hohe Auslastung angepasst worden sind. „Ich freue mich, dass es uns gelingt, gemeinsam so variabel auf die Anforderungen der Märkte und auf die Wünsche der Kunden zu reagieren. Auch das ist eine Stärke von Kuper“, so der zuständige Vertriebschef Jörn Kreinjobst.
Kuper in Rietberg setzt die Neuausrichtung konsequent und nachhaltig fort: Der Technologieführer in der Holzbearbeitung bündelt am Standort Rietberg die Kräfte an einer Stelle. „Langfristig fokussieren wir uns in Rietberg zur Effizienzsteigerung komplett auf unseren Standort B3 an der Industriestraße. Die Fläche gehört uns und ist groß genug, um alle Säulen von Kuper an einer Stelle vereinen zu können“, versicherte Geschäftsführer Dr.-Ing. Jürgen Kürlemann. Und ergänzte: „Wir werden diesen einmaligen Standortvorteil weiter ausbauen. Kurze Wege bringen für uns in der Kommunikation einen enormen Vorteil.“ Für die folgenden Jahre plant Kuper, die baurechtlichen Möglichkeiten am Standort zu nutzen und die Hallen sowie die Bürogebäude zu erweitern.
Gemeinsam und in enger Abstimmung mit Bürgermeister Andreas Sunder und der Wirtschaftsförderung der Stadt Rietberg sucht die Firma Kuper im Moment einen neuen Mieter für die ca. 5000 Quadratmeter großen Fertigungs-Hallen gegenüber der Hauptverwaltung in der Heinrich-Kuper-Straße. Die Hallen stehen zurzeit leer. „Hier schnell einen Nachmieter zu finden, ist im kommunalen und in unserem Interesse. Denn hier können neue Arbeitsplätze entstehen“, schilderte der Geschäftsführer von Kuper die Situation.
2015 waren ca. 220 Mitarbeiter bei Kuper beschäftigt. Personalleiterin Caroline Gundlach: „Wir konnten die Arbeitsplätze sichern und darüber hinaus ist es uns gelungen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Zahl der Beschäftigten auf 250 zu erhöhen“. Kuper sucht ständig nach weiteren Spezialisten wie z.B. SPS-Programmierer und Servicetechniker. „Damit begnügen wir uns nicht, sondern nutzen die Chance, unseren eigenen Nachwuchs auszubilden“, sagte Caroline Gundlach. Ein weiterer Schritt zur personellen Verstärkung folgt im September: Dann stellt das Unternehmen 8 neue Azubis ein. Interessenten wenden sich gerne direkt an die Heinrich Kuper GmbH & Co. KG. Informationen dazu gibt es im Internet auf: