Deutschland. Das Jahr 2014 markiert für die Technologiebranche in Deutschland nach zweijähriger Durststrecke einen Wendepunkt.
Die Produktion wird in diesem Jahr um gut 3 Prozent wachsen, nachdem sie 2013 noch um rund 2 Prozent, 2012 um 4 Prozent gesunken war. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Branchenreports der Commerzbank zur Technologiebranche. Die Produktion elektronischer Ausrüstungen wird um 3 Prozent steigen und von der beständigen Preisentwicklung profitieren. Der Fertigung elektronischer Bauelemente wird in dem Branchenreport, trotz langer Lagerzyklen, sogar ein Zuwachs von 6 Prozent zugetraut. Mit einem Anteil an der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland von 13 Prozent (172 Mrd. Euro) zählt der Technologiesektor traditionell zu den bedeutendsten Branchen, mit einer Beschäftigtenzahl von aktuell 840.000 Mitarbeitern. „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Technologieprodukte künftig in immer mehr Bereichen genutzt werden“, so Andre Carls, Bereichsvorstand Mittelstandsbank bei der Commerzbank. „Hierbei handelt es sich insbesondere um innovative industrielle Anwendungen für Automation, die Steigerung der Energieeffizienz oder intelligente Stromnetze. Im Zusammenspiel mit anderen Leitbranchen wie Telekommunikation, Maschinenbau, Stromversorgern, Software-, Auto- und Medienindustrie werden sich dadurch neue Märkte eröffnen.“ Der Technologiesektor ist die Schlüsselbranche für den technologischen Fortschritt vieler wichtiger Branchen wie Fahrzeug- und Maschinenbau sowie Telekommunikation/Software, heißt es in dem Report. Absicherungen gegen Störungen bei Rohstofflieferungen und -preisen sowie gegen Wechselkursschwankungen stabilisieren die Ertragslage dieser Branche. Dabei ist der Sektor mit seinen heterogenen Teilbranchen stark globalisiert und überdurchschnittlich konjunkturabhängig. Als künftige Wachstumsfelder sehen die Autoren der Studie insbesondere die Sicherheits-, Steuer- und Umwelttechnik sowie optische Technologien. Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Produkten und Innovationen ist entscheidend, um den enormen Preisdruck des Wettbewerbs abzufedern. Zunehmend kritisch und wachstumsdämpfend wirken sich steigende Rohstoffpreise, hohe Lohnkosten oder die rasche Veränderung des Marktumfeldes aus. Als weitere Risikofaktoren macht die Studie Sättigungstendenzen an den angestammten westeuropäischen Märkten, die kürzeren Innovationszyklen und die steigende Konkurrenz vor allem aus Asien und Osteuropa für den Standort Deutschland aus. Aufgrund des demografischen Wandels wird auch der Fachkräftemangel zunehmen und die Rekrutierung von qualifizierten Ingenieuren und Facharbeitern schwieriger. Auch im direkten Erleben von Verbrauchern werden Technologieprodukte wie „intelligente“ Häuser, mobile Multifunktionsgeräte, digitale Unterhaltungselektronik und LED-Beleuchtung zukünftig eine zunehmende Rolle spielen.
Der aktuelle Branchenbericht Technologie ist abrufbar unter: