München (dapd). Die Spritpreise liegen auch zu Wochenbeginn auf Rekordniveau. An den Markentankstellen der deutschen Großstädte mussten die Autofahrer laut ADAC am Dienstag im Durchschnitt mehr als 1,70 Euro zahlen. In Braunschweig und Mannheim war ein Liter Super E10 mit 1,732 Euro am teuersten. Super E5, das rund fünfmal häufiger getankt wird, kostete rund vier Cent mehr. Für Diesel mussten die Autofahrer in sieben der 20 untersuchten Städte mit 1,579 Euro den höchsten Durchschnittspreis zahlen. Der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), Klaus Picard, wies den Vorwurf der Abzocke zurück. „In Deutschland haben wir vor Steuern ungefähr die niedrigsten Preise in ganz Europa“, sagte Picard dem Nachrichtensender N24. „Das heißt, hier ist harter Wettbewerb. Und hier wird nicht abgezockt.“ Die schwarz-gelbe Koalition plant offenbar neue Gesetze, um die hohen Benzinpreise besser in den Griff zu bekommen. Der CDU-Wirtschaftspolitiker Joachim Pfeiffer sagte dem „Handelsblatt“ (Onlineausgabe): „Um die kleinen und mittleren Tankstellenbetreiber im Wettbewerb zu stärken, wird das bis Ende 2012 befristete Verbot einer Preis-Kosten-Schere verlängert.“ Er fügte hinzu: „Danach dürfen marktmächtige Mineralölunternehmen ihren Konkurrenten die Kraftstoffe nicht zu einem höheren Preis liefern als dem, den sie selbst an ihren Tankstellen von den Endverbrauchern verlangen.“ Darüber hinaus sei die Schaffung einer Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt geplant, die den Wettbewerb auf dem Markt durch gezielte Informationspflichten der Unternehmen erhöhen soll, sagte Pfeiffer. Super E10 verteuerte sich nach ADAC-Angaben in den vergangen zehn Tagen an allen Tankstellen – also den Marken- und den freien Tankstellen – um fünf Cent. Am Montag kostete ein Liter im bundesweiten Mittel 1,691 Euro. Das waren nur 0,1 Cent weniger als beim Allzeithoch am vergangenen Samstag. Diesel kostete mit 1,538 Euro sogar mehr als am Wochenende. Bis zum Rekordwert vom 22. März dieses Jahres fehlten damit nur 0,1 Cent. Laut ADAC ist der Sprit trotz des schwachen Euro und des hohen Rohölpreises zu teuer. Der Autoclub rät dazu, die Preise zu vergleichen und gegebenenfalls schon zu tanken, wenn der Tank noch halb voll ist. Autofahrer kaufen immer stärkere Pkw Trotz der hohen Spritpreise kaufen deutsche Autofahrer immer leistungsstärkere Neuwagen. Nach einer Studie des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer hatten im ersten Halbjahr gekaufte Neuwagen im Schnitt 138 PS unter der Motorhaube. Das waren drei PS mehr als im vergangenen Jahr. Die Motorstärke des durchschnittlichen neuen Autos sei auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Der Trend zu steigenden PS-Zahlen gehe trotz Umweltdiskussion und steigenden Spritpreisen weiter. Es zeige sich, dass deutsche Autofahrer so gut wie nicht auf Treibstoffpreise reagierten. „Die Nachfrage nach Treibstoff ist starr“, erklärte Dudenhöffer. Ein Ende des PS-Rennens bei Neuwagen sei nicht erkennbar. Es sei notwendig, dass die EU-Kommission mit deutlichen Klimazielen dem Fahrzeugmarkt einen Rahmen gebe. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Tankstellen verlangen weiterhin Höchstpreise
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen