Seit dem 1. Januar ist die SWTE Netz für die Stromversorgung von rund 130.000 Menschen in Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln verantwortlich. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Ortsnetzstationen, in denen die Spannung von der Mittelspannungsebene auf die Niederspannungsebene umgewandelt wird. Wie aber ist es um die mehr als 1.200 Ortsnetzstationen im Mittelspannungsnetz der SWTE Netz bestellt? Dieser Frage geht die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land in diesem Jahr tiefer auf den Grund. Der „Informationsdienst für Netze und Anlagen“, kurz genannt iNA, hilft dabei.
Und so funktioniert das Projekt: In Zusammenarbeit mit der Firma SPIE nimmt die SWTE Netz insgesamt 1212 Ortsnetzanlagen in ihrem Versorgungsgebiet nach einem ganz speziellen System in Augenschein. Dabei überprüfen die Mitarbeiter die Anlagen nach einer einheitlichen Checkliste. So erfassen sie Daten unter anderem zum Allgemeinzustand der Anlage, nehmen eine Teilentladungsmessung vor, sammeln thermo-grafische Daten, machen Fotos und prüfen vieles mehr. Begleitet werden sie von Kollegen aus dem Netzbetrieb und Netzbau der SWTE Netz.
Vergleichbare Daten für alle Ortsnetzstationen
Neben eigenen Anlagen des Netzbetreibers werden auch Kundenanlagen, zum Beispiel von Unternehmen, die eigene 10kV-Trafostationen betreiben, überprüft. Die Projekt-mitarbeiter sammeln mittels iNA vergleichbare und einheitliche Informationen über das sogenannte Asset – dazu gehören die technischen Anlagen – der SWTE Netz. „Weil wir nach einem einheitlichen Schema vorgehen, gewährleisten wir eine neutrale und wirklich objektive Zustandserfassung“, erklärt Elmar Schlenker, Projektleiter Ge-schäftseinheit CeGIT im Geschäftsbereich CityNetworks & Grids bei SPIE. Die Arbei-ten erfolgen unabhängig von und parallel zu den üblichen Wartungsarbeiten des Netzbetreibers.
Aussagen über Wartung und Investitionen
Assetmanager Christian Reeker betreut das Projekt auf Seiten der SWTE Netz. „Wir haben dieses Jahr die große Chance, einen einheitlichen Datenstand zu ermitteln“, nennt er seine Erwartungen an iNA. „Das ist für uns ein guter Zeitpunkt zum Start als neuer Netzbetreiber.“ Die gesammelten Informationen fließen in die technische IT der SWTE Netz ein. „Wir können mit diesen Daten zum Beispiel überprüfen, ob unsere Wartungsintervalle für die Anlagen passen oder wo zusätzlicher Handlungsbedarf be-steht“, erklärt Christian Reeker. So liefert iNA die Grundlage für die Priorisierung von Wartungs- und Instandhaltungstätigkeiten. „Außerdem gibt uns iNA die Möglichkeit zum Datenabgleich: Wir können schauen, inwieweit die Daten in der vorhandenen Dokumentation mit der tatsächlichen Situation übereinstimmen und können unsere Dokumentation gegebenenfalls ergänzen.“ Unterm Strich soll das Projekt iNA helfen, erforderliche Investitionen in das Netz besser zu planen.
Vorbeugung für Versorgungssicherheit
Letztlich geht es wie bei allen Wartungsarbeiten und Investitionen in das Netz um die Gewährleistung einer sicheren Stromversorgung. „Versorger rücken immer dann in den Blick, wenn es zu Stromausfällen kommt. Wir möchten aktiv werden, bevor es zu Störungen oder Versorgungsausfällen im Netz kommt“, betont Christian Reeker. „Ei-ne gute Vorbeugung ist wichtig, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“