München (dapd). Die mit Milliarden an Steuergeldern gerettete ehemalige Hypo Real Estate, die nun pbb Deutsche Pfandbriefbank heißt, bietet seit Donnerstag Tages- und Festgeldkonten an. Erste Kunden hätten bereits online Konten eröffnet, sagte Finanzvorstand Alexander von Uslar. Im Vergleich mit anderen Anbietern sind die gebotenen Zinssätze zwar nicht die besten. Max Herbst von der FMH-Finanzberatung in Frankfurt am Main findet es dennoch gut, dass die pbb den Markt erweitert. In erster Linie richtet sich die Bank offensichtlich an Kunden, die über längere Zeit Geld anlegen wollen. Denn der Zinssatz für Tagesgeld fällt mit 0,8 Prozent im Vergleich zu anderen Anbietern relativ gering aus. Top-Anbieter schreiben 1,85 bis 2,0 Prozent pro Jahr gut. Bei Festgeld dagegen offeriert die pbb höhere Zinsen. Für sechs Monate Laufzeit bekommen Kunden 1,25 Prozent, für ein Jahr 1,5 Prozent, für zwei Jahre 1,75 Prozent und für drei Jahre 2,0 Prozent. Zwar ist die Staatsbank auch hier nicht bei den Spitzenreitern. Allerdings kann sie mit der hohen Sicherheit wuchern. Die pbb Bank ist dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken angeschlossen. Über diesen Fonds sind je Kunde Einlagen bis zu 903.750.000 Euro abgesichert. Einlagen ab 5.000 Euro Im Unterschied zu vielen anderen Banken müssen Sparer bei der pbb mindestens 5.000 Euro einzahlen. Nach oben gibt es keine Grenze. Die Kontoeröffnung und -führung sind kostenlos. Es kann auch Geld für Kinder angelegt werden oder Gemeinschaftskonten geführt werden. Wer ein Festgeldkonto führt, braucht für ein Tagesgeldkonto keine Mindesteinlage mehr. Beim Tagesgeld werden die Zinsen vierteljährlich gut geschrieben. Die Kontoeröffnung läuft wie bei anderen Onlinebanken ab. Interessenten füllen den Antrag im Internet aus, drucken diesen aus, stecken ihn in einen Briefumschlag und gehen zu einer Postfiliale. Dort identifizieren sie sich mit dem Postidentcoupon und einem Personalausweis oder Pass und schicken die Unterlagen ab. Zinsexperte Herbst findet es nach eigenen Worten gut, „dass eine Bank, die Mitglied im deutschen Einlagensicherungsfonds ist, für den Anleger attraktive Festgeldzinsen bietet“. Er verstehe auch „nicht den Unmut von Politikern“, die gegen das Angebot wettern, weil die Bank vom Staat gerettet wurde. „Man müsste doch eher gegen die Sparkassen und Volksbanken wettern, weil sie den Kunden die niedrigsten Anlagezinsen bieten und mit die höchsten Dispo- und Ratenkreditzinsen abverlangen“, sagt Herbst. Die pbb Deutsche Pfandbriefbank will mit ihrem Angebot auch nicht ganz vorne mitspielen. Laut Finanzvorstand strebt die Bank einen Anteil von unter 0,5 Prozent am deutschen Einlagenmarkt an. Dieser beträgt mehr als eine Billion Euro. Damit würde der HRE-Nachfolger auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag kommen. (Internet: Das Angebot der pbb: http://www.pbbdirekt.com/ , Zinsvergleich der FMH-Finanzberatung: http://www.fmh.de ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Staatsbank steigt ins Geschäft mit Tages- und Festgeldkonten ein
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen