Münster. Nicht jedes denkbare Risiko ist für einen Unternehmer relevant. Es ist immer hinsichtlich des tatsächlichen Gefahrenpotentials für den Betrieb zu beurteilen: Bei der Fast Forward Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Münster GmbH referierten Dr. Stefan Borchert und Bernd Schulz über die Früherkennung und Vermeidung von Risiken als elementare Aufgabe der Geschäftsführung.
Dafür sei die Integration eines systematischen Risikomanagements von großer Bedeutung, das an sich einfache und pragmatische Lösungen anbiete.
Die generelle Vorgehensweise im Umgang mit betrieblichen Risiken bedeute zunächst, alle erkennbaren Risiken aus der Geschäftstätigkeit regelmäßig aufzuspüren und zu beschreiben. Infolge sei es wichtig, die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken zu bewerten und dadurch eine Rangfolge der Risiken zu schaffen, ehe für jedes Risiko ein Lösungsansatz oder eine Kombination von Maßnahmen festlegen würde, so die Referenten. Entweder durch Vermeidung des Risikos durch sorgfältiges Handeln, durch dessen Verkleinerung durch zum Beispiel geringere Geschäftstätigkeit, durch Abwälzen auf andere wie Kunden, Lieferanten, Staat, durch Versichern oder durch das Selbsttragen durch eigene finanzielle Mittel.
Die Referenten empfahlen für das Risikomanagement eine systematische Vorgehensweise. Sie legten dem Prozess die Schritte der Risikoidentifikation, – bewertung, -berichterstattung, -steuerung und –überwachung zugrunde. Großen Einfluss darauf hätte die Unternehmenskultur beim Umgang mit Gefahren und die Strategie zur Bewältigung.
Borchert und Schulz wiesen die Gäste auf zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten in Form von Vorlagen, Vordrucken und Online-Checks von Risiken hin. Als Anlaufstellen für wesentliche Informationen könnten Unternehmen auch Kammern und Verbände in Anspruch nehmen.
Günter Klemm, Fördermittel-Experte der Wirtschaftsförderung Münster GmbH, erklärte, dass es sich für eine Firma lohne, einen externen Experten hinzuzuziehen. Und das nicht nur inhaltlich und konzeptionell. Er verwies auf Förderprogramme des Bundes und des Landes, die Unternehmen bei der Beauftragung eines Beraters finanziell entlasteten. Zuviel hierzu wollte er jedoch nicht verraten, da Leistungen für „verschiedenste Lebenslagen einer Firma“ das Thema der nächsten Fast Forward-Veranstaltung am 3. März sei. Im Bereich der Beratungsförderung, so Klemm, habe sich nach dem Jahreswechsel vieles neu geordnet.