Gesetze, Verordnungen und Richtlinien. Hier den Überblick zu behalten und Strukturen für deren Einhaltung zu schaffen ist eine wichtige Aufgabe für große Konzerne. Das sogenannte „Compliance-Management“ befasst sich mit dieser Angelegenheit und wird in Zukunft auch immer wichtiger für kleine und mittelständische Unternehmen.
Der Ursprung des Begriffs „Compliance“ wurde in der Finanzbranche der USA Ende der 80er Jahre geprägt. Es wurde ein System eingerichtet und die Firmen verpflichteten sich die rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten. Das betraf insbesondere den Insiderhandel, die Geldwäsche und die Korruption. Aufgrund der internationalen Geschäftsbeziehungen schwappte diese Welle nach Europa und breitete sich schnell auch in anderen Wirtschaftszweigen außerhalb der Finanzbranche aus.
Die Schwierigkeit des Compliance-Management liegt nicht im Willen zur Einhaltung von Regeln, sondern in der Verankerung im alltäglichen Geschäft. Gerade in der Internationalisierung und den „Gepflogenheiten“ anderer Länder liegen Probleme. Mittlerweile wurden die Regelungen von Unternehmen und Verbänden weiterentwickelt zu ergänzenden Standesregeln und unternehmensspezifischen Verhaltenskodizes, den sogenannten „Codes of Conduct“.
Unser Experte Herr Rainer Witte, Geschäftsführer der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft WPW, erklärt Ihnen im Interview zu unserem Titelthema die Möglichkeiten und Chancen eines Compliance-Managements für Ihr Unternehmen.
Wo die eigentlichen Risiken liegen und wie diese vermieden werden können, erläutert Frau Dr. Andrea Pirscher, Fachanwältin für Arbeitsrecht und Leiterin der Kompetenzgruppe Compliance bei der Rechtsanwaltssozietät BRANDI, anschaulich an einem Beispiel zur aktuellen Fußball-Europameisterschaft.
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Lesen der aktuellen Ausgabe der WIR-Wirtschaft Regional.
Peer-Michael Press
Herausgeber und Verleger