Bielefeld. Das Regionalbüro Bielefeld der Effizienz-Agentur NRW und die IHKs Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold luden am 6. Februar zum 4. „Forum Ressourcen-effizienz OWL“ nach Bielefeld ein. Über 100 Vertreter aus der Wirtschaft und von Institutionen informierten sich über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Ressourceneffizienz, die auf den geringeren Verbrauch von Rohstoffen und Energie in produzierenden Unternehmen zielen.
Ressourceneffizienz ist in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Mit durchschnittlich 44 Prozent stellen die Rohstoffkosten bereits heute im produzierenden Gewerbe den mit Abstand größten Kostenblock dar – noch vor den Personalkosten mit 20 Prozent. Strategien zur Steigerung der Ressourceneffizienz sind gerade für produzierende Unternehmen ein wichtiger Baustein für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg. Doch wie lassen sich Potenziale finden und heben? Wie lassen sich Maßnahmen am sinnvollsten finanzieren? Und welche Chancen bieten ressourceneffiziente Produkte für den Wirtschaftsstandort Ostwestfalen-Lippe? Das Forum gab darauf Antworten.
Ortwin Goldbeck, Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, begrüßte die Gäste im Ostwestfalen-Saal der IHK in Bielefeld: „Kleine und mittlere Unternehmen arbeiten immer ressourceneffizienter, wie eine aktuelle EU-weite Umfrage belegt. Die Reduzierung von Kosten ist dabei verständlicherweise ein wichtiger Faktor. Allerdings gab mehr als die Hälfte der Befragten an, auf Schwierigkeiten zu stoßen, wenn Maßnahmen zur Ressourceneffizienz durchgeführt werden sollen. Deshalb liegen wir mit dem heutigen Beratungsangebot genau richtig.“
NRW-Umweltminister Johannes Remmel stellte in seiner Eröffnungsrede fest: „Effizienz ist nicht umsonst das Schlagwort der Stunde. Denn neben der umweltfreundlichen und klimaschonenden Energieerzeugung dürfen wir nicht vergessen, dass vor allem der geringere Verbrauch von Material und Energie zur Kostenentlastung, Umweltschonung und zum Klimaschutz beiträgt. Stärker als bisher muss die Entwicklung ressourceneffizienter Produkte vorangetrieben werden. Diese werden zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Industriestandortes Nordrhein-Westfalen leisten.“
Ressourceneffiziente Produkte – wer früh die Weichen stellt, spart nachhaltig
Integrierte Produktpolitik, Ökodesign-Richtlinie, umweltgerechte Produktgestaltung, Lebenszyklus-Analysen oder Konzepte wie „cradle to cradle“ – in den vergangenen Jahren ist das Thema Produktentwicklung und -gestaltung mit all seinen Facetten immer wichtiger für die Wirtschaft geworden. Was sich hinter dem Begriff „Ressourceneffizientes Produkt“ verbirgt, welche Anforderungen und Chancen mit dessen Entwicklung verbunden sind, darüber sprach Ursula Tischner von der econcept – Agentur für nachhaltiges Design in ihrem Keynote-Vortrag.
In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten neben den vorhergehenden Rednern auch Wolfgang Müller, Müller Umwelttechnik GmbH & Co. KG aus Schieder-Schwalenberg, Frank Meyrahn von der Neelsen GmbH aus Bünde und Horst Prüßmeier von der Sparkasse Herford über politische Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen sowie über aktuelle Trends im Bereich der Prozessverbesserung und Produktentwicklung.
Das Schlusswort sprach Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW.
Zum Einstieg fanden bereits am frühen Nachmittag zahlreiche Workshops für Unternehmer statt. Themen waren die Finanzierung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen, Instandhaltung in der Wertschöpfung, die Entwicklung ressourceneffizienter Produkte und die Arbeit des Spitzenclusters Technologie-Netzwerk Intelligente Technische Systeme Ostwestfalen-Lippe (kurz: it’s OWL).