Das regionale Baugewerbe konnte den positiven Trend der Vorjahre auch im Jahr 2015 fortsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der aktuellen Umsatzstatistik für das Bauhauptgewerbe durch die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim.
Die regionalen Bauunternehmen konnten im Jahr 2015 ein Umsatzplus von 1,6 % (Vorjahr: +3,5 %) gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Im Landesdurchschnitt stiegen die Umsätze um rund 2 %. Der Hochbau in der Region konnte abermals Zugewinne beim Umsatz verzeichnen (+8 %). Der Tiefbau musste hingegen einen Dämpfer hinnehmen (-4 %).
Wachstumstreiber im Hochbau waren der öffentliche Bau (+22 %) und der Wohnungsbau (+13 %). Der Umsatz im gewerblichen Bau wuchs mit einem Plus von 3 % relativ wenig. Im vergangenen Jahr war er noch stärkster Wachstumstreiber.
Die Umsätze im Bauhauptgewerbe entwickelten sich regional unterschiedlich. Während sie im Landkreis Osnabrück deutlich stiegen, stagnierten sie im Landkreis Emsland. Im Landkreis Grafschaft Bentheim und in der Stadt Osnabrück verloren sie leicht.
Die Niedrigzinsphase lässt Investoren verstärkt auf Sachinvestitionen setzen, etwa auf Immobilien. Zudem verursacht die Flüchtlingskrise eine stärkere Nachfrage nach Wohnraum durch die öffentliche Hand. Davon profitieren der private Wohnungsbau und der öffentliche Bau.
Für das Jahr 2016 rechnet die IHK mit einem weiteren Umsatzplus. Laut der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage ist die regionale Bauwirtschaft mit ihren Erwartungen zum Jahresbeginn 2016 zwar eher zurückhaltend. Die Geschäftslage befindet sich aber seit mehreren Quartalen oberhalb des langjährigen Durchschnitts. Der insgesamt knappe Wohnraum in den Ballungsgebieten und die anhaltend niedrigen Zinsen dürften zunächst für weitere Wachstumsimpulse in der Branche sorgen.
Mittelfristig benötigt die Baubranche aber vor allem verlässliche und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen von der Politik. Außerdem leidet die Infrastruktur trotz niedriger Zinsen zunehmend unter einem Investitionsstau. Stärkere Bauinvestitionen – vor allem im öffentlichen Bereich – könnten Wachstumsimpulse auslösen. Eine intakte Infrastruktur ist ein wichtiger Standortfaktor und wirkt sich positiv auf alle regionalen Unternehmen aus.