„Während sich bundesweit kleine und mittlere Unternehmen aus dem Innovationsgeschehen eher zurückziehen, will der regionale Mittelstand seine Aktivitäten halten oder sogar ausbauen. Die zügige Umsetzung von Ergebnissen aus Forschung und Entwicklung in effiziente Prozesse und marktfähige Produkte ist eine wichtige Bedingung für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Diese positive Innovationsstimmung gilt es auch politisch zu unterstützen.“
Dies erklärte jetzt Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, auf der Grundlage einer regionalen Auswertung der jetzt veröffentlichten Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage des DIHK zum Innovationsverhalten.
Jedes zweite Unternehmen im IHK-Bezirk erwartet danach in den kommenden zwölf Monaten eine positive Entwicklung der Innovationsaktivitäten. Insbesondere die Stärkung der eigenen Forschung und Entwicklung (87 %), Kooperationsprojekte mit Kunden und Lieferanten sowie die Digitalisierung der betrieblichen Prozesse (jeweils 83 %) haben sich die Unternehmen vorgenommen. Vereinzelt gibt es bereits konkrete Pläne, hierfür zusätzliches Personal einzustellen, das u.a. durch Zusammenarbeit mit den Hochschulen gewonnen werden soll.
Insgesamt spielt die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft für die hiesigen Unternehmen eine wichtige Rolle. So haben laut Umfrage drei von vier Betrieben damit bereits positive Erfahrungen gemacht. Neben dem Ausbau von Netzwerkkontakten und der Gewinnung fachlichen Know-hows geht es u. a. um die Optimierung interner Geschäftsprozesse. Mit den Kooperationsmöglichkeiten mit den Hochschulen zeigen sich die Unternehmen insgesamt bis auf wenige Ausnahmen daher sehr zufrieden. „Unsere IHK fördert die Kontakte zwischen Betrieben und Hochschulen auch durch die bereits seit vielen Jahren erfolgreiche Veranstaltungsreihe ‚Wirtschaft trifft Wissenschaft‘“, so Graf.
Größte Innovationshemmnisse sind in der Region wie im Bund hohe bürokratische Anforderungen im Innovationsprozess. Darunter fallen sowohl bürokratische Genehmigungs- und Zulassungsverfahren sowie der hohe Aufwand, um geistiges Eigentum z. B. im Rahmen von Patenten zu schützen. Ebenfalls relevant sind der Mangel an Fachkräften und Auszubildenden sowie bei der Breitbandversorgung. Als Innovationshemmnisse spielen in der Region mangelnde Finanzierungsmöglichkeiten und eine fehlende gesellschaftliche Akzeptanz dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
An der Umfrage des DIHK im Herbst des vergangenen Jahres beteiligten sich mehr als 1.000 Unternehmen. Die bundesweiten Ergebnisse wurden als „DIHK-Innovationsreport 2015/2016: Mittelstand fällt zurück“ Ende Dezember 2015 veröffentlicht (Download unter: www.osnabrueck.ihk24.de<http://www.osnabrueck.ihk24.de>, Dok.-Nr. 3068488 oder unter dem Stichwort „Innovationsreport“).