Nach dem leichten Wachstum im Vorquartal erhält die regionale Konjunktur zum Jahresbeginn 2016 einen leichten Dämpfer. Das ist das Kernergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim für das 1. Quartal 2016 unter rund 400 regionalen Unternehmen. Der IHK-Konjunkturklimaindex, wichtigster Gradmesser der regionalen Wirtschaft, liegt mit 115 Punkten nur noch leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 114 Punkten.
Die beiden Komponenten des Konjunkturklimaindex, die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen, entwickelten sich unterschiedlich. Per Saldo bezeichnen 20 % der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut (Vorquartal: 27 %). Auf die kommenden Monate blicken unter dem Strich 11 % der Unternehmen positiv. Gegenüber dem Vorquartal (10 %) ist das nur eine leichte Verbesserung.
Aus Sicht der Unternehmen sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das größte Risiko. 40 Prozent der Unternehmen haben sie als Risiko für die zukünftige Geschäftsentwicklung genannt. Den anstehenden Reformen bei Erbschaftsteuer sowie Werkverträgen und Zeitarbeit blicken die Unternehmen demnach skeptisch entgegen. Weitere häufig genannte Risiken sind die Arbeitskosten und der Fachkräftemangel. Deutlich weniger Risiken als in der Vergangenheit sehen die regionalen Unternehmen in den Energie- und Rohstoffpreisen. Hier wirkt sich der niedrige Ölpreis positiv aus.
Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen hat angesichts der Risiken abermals leicht abgenommen. Per Saldo wollen 13 % der Unternehmen mehr investieren (Vorquartal: 16 %). Die Personalpläne sind unter dem Strich konstant: Die Mehrzahl der Betriebe (71 %) will den Personalstand halten, 13 % wollen Personal einstellen, 16 % Personal abbauen.
Die Geschäftslage in der Industrie hat sich leicht verschlechtert. Per Saldo bezeichnen nur noch 14 % der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut. Damit bewegt sich die Branche unterhalb des langjährigen Durchschnitts. Trotz gesunkener Geschäftslage blickt die Industrie optimistisch auf die kommenden Monate. Per Saldo erwarten 27 % eine positive Entwicklung.
Das Baugewerbe hat seinen Höhenflug zunächst gestoppt. Unter dem Strich berichten aber weiterhin 37 % der Unternehmen von einer guten Lage. Die Geschäftserwartungen im Baugewerbe sind deutlich gestiegen. Per Saldo erwartet jeder fünfte Betrieb eine positive Entwicklung in den kommenden Monaten. Getragen wird diese Stimmung von dem deutlichen Plus bei den Auftragseingängen.
Die Dienstleister haben einen deutlichen Dämpfer erfahren. Per Saldo sehen sich nur noch 26 % der Dienstleister in einer guten Geschäftslage (Vorquartal: 41 %). Die Geschäftserwartungen haben sich ebenfalls deutlich eingetrübt. Per Saldo sehen 23 % der regionalen Dienstleister den kommenden Monaten skeptisch entgegen (Vorquartal: +7 %).
Der Handel berichtet nach zwei schlechteren Quartalen von einer leicht verbesserten Geschäftslage. Per Saldo sieht sich jedes fünfte Unternehmen in einer guten Geschäftslage. Die Geschäftslage wird im Einzelhandel deutlich besser eingeschätzt als im Großhandel.