Detmold. Mit großer Resonanz fand kürzlich eine Podiumsdiskussion zum Entwurf des neuen Landesentwicklungsplans für Nordrhein-Westfalen (LEP NRW) statt. Dazu hatten die Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK Ostwestfalen) und Lippe zu Detmold (IHK Lippe) Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung geladen.
Beim zentralen Thema Flächenentwicklung sieht OWL den Vorgaben des Landes mit Sorge entgegen. „Wir befürchten erhebliche Nachteile für den hiesigen Wirtschaftsstandort“, fasst Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe, die Stimmung bei der Veranstaltung zusammen.
Mit dem künftigen LEP NRW soll das Ziel verfolgt werden, die Flächeninanspruchnahme stark zu senken. Laut Staatskanzlei NRW ist die Neuflächeninanspruchnahme an Siedlungs- und Verkehrsflächen bis 2020 auf maximal 5 Hektar pro Tag und langfristig auf „Netto-Null“ zu reduzieren. Demnach würden die Spielräume für Städte und Gemeinden geringer, bei Bedarf neue Flächen etwa für Gewerbe zur Verfügung zu stellen.
Netto-Null sei keine Lösung für die Industrieregion OWL, so das Ergebnis der Diskussion. Eine flexible Flächenpolitik bei der Regionalplanung habe sich bewährt. „Wir brauchen auch in Zukunft die Möglichkeit zusätzliche Gewerbeflächen dort auszuweisen, wo sie benötigt werden“, verdeutlicht der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwestfalen, Harald Grefe, die Intention der Wirtschaft. Dies dürfe durch starre Vorgaben aus Düsseldorf nicht gebremst werden. „Sonst können wir im Standortwettbewerb der Regionen nicht mithalten“, so Grefe.
Der LEP NRW stellt ein Gesamtkonzept zur räumlichen Ordnung und Entwicklung des Landes NRW dar. Mit ihm werden die Weichen gestellt für die Ausweisung künftiger Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete, Kraftwerksstandorte, Flächen für Windkraftanlagen und Verkehrsinfrastruktur.
Am 25. Juni 2013 hat die Landesregierung den Entwurf des LEP NRW gebilligt. Der Entwurf ist öffentlich ausgelegt und kann eingesehen werden. Bis zum 28. Februar 2014 besteht die Möglichkeit, eine Stellungnahme zu den Planunterlagen abzugeben. Die Industrie- und Handelskammern in OWL werden sich aktiv in das Verfahren einbringen und gemeinsam im Sinne der hiesigen Wirtschaftsregion Position beziehen.