Bissendorf. Die Möbelindustrie ist eine hart umkämpfte Branche. Die pante Möbelfabrik in Schledehausen hat sich in diesem Wettbewerb nicht nur behauptet, sondern ist kontinuierlich gewachsen. Jetzt wird ein weiterer Entwicklungsschritt realisiert: Angrenzend an das Betriebsgelände entsteht auf vier Hektar Fläche eine vierte Lager- und Produktionshalle mit einer Größe von 6400 Quadratmetern. Landrat Dr. Michael Lübbersmann zeigte sich nach einem Unternehmensbesuch mit Bissendorfs Bürgermeister Guido Halfter und dem WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage vor allem von der außerordentlichen Flexibilität und Kundenorientierung des Unternehmens beeindruckt.
1894 in Schledehausen als Tischlerei gegründet, ist das in vierter Generation geführte Familienunternehmen heute ein moderner Hersteller von Möbelkorpus- und Möbelfertigteilen. Die beiden Geschäftsführer, Werner und Detlef Pante führten die Gäste durch die hochautomatisierte Fertigung auf zurzeit noch rund 17.000 Quadratmetern. „Hier entstehen täglich bis zu 1200 Komplettmöbel und 2000 Einzelteile“, skizzierte Detlef Pante. Das Unternehmen produziert unter anderem für Europas größten Küchenhersteller Nobilia, Küchen Assmann aber auch für internationale Kunden etwa in der Schweiz oder Schweden. Eine ausgefeilte Logistik in Produktion und Versand bis hin zur Vollkontrolle jedes Teiles und individueller Kartonverpackung garantiert die Qualität für die Kunden. „Dabei legen wir Wert auf eine schlanke Verwaltung“, so Seniorchef Werner Pante: Bei rund 100 Mitarbeitern umfasse sie nur vier Arbeitsplätze.
Detlef Pante ist jeden Morgen um 3.45 Uhr im Betrieb, denn Just-in- Time-Produktion ist eine der Stärken des Unternehmens. „Bestellungen führen wir in der Regel innerhalb von 24 Stunden komplett durch – da sind wir 100prozentig zuverlässig und terminsicher“, beschreibt er. „Geht nicht, gibt´s nicht“, so die pante-Philosophie. Um dazu in der Lage sein zu können, ist eine umfangreiche Lagerhaltung nötig. „Unsere vorgehaltenen Materialien haben einen Warenwert von etwa einer Million Euro“, schildert der Geschäftsführer. Verarbeitet werden im hochtechnisierten Maschinenpark vor allem MFD- Platten und melaminharzbeschichtete Spanplatten. „Einige Kunden schicken ihre Produktionsdaten direkt auf die Maschinen“, erzählt er. Und rund 25 Prozent der Produktion sind Sonderanfertigungen: die so genannten „eckigen Eier“.
In der riesigen neuen Halle ist gerade der Boden gegossen worden. Ebenfalls noch im Rohbau sind die neuen, großzügigen Sozialräume, wo den Mitarbeitern künftig sogar eine Terrasse zur Verfügung stehen wird. Dass mit der neuen Halle die Entwicklung der pante Möbelfabrik noch lange nicht ausgereizt ist, zeigt sich hier ebenfalls: „Wir haben die Sozialräume gemessen am aktuellen Bedarf mit der neuen Halle doppelt so groß ausgelegt.“ Weiteres Wachstum ist also schon fest im Blick. Sorgen macht den beiden Geschäftsführern dabei nur die Mitarbeitergewinnung angesichts eines Arbeitsmarktes, der fast Vollbeschäftigung aufweist. Eine Chance für Flüchtlinge, so Landrat Lübbersmann. Er bot dem Unternehmen die Begleitung der kommunalen Arbeitsvermittlung MaßArbeit bei der beruflichen Integration von geflüchteten Menschen an.