Stralsund (dapd). Die Bücher der zahlungsunfähigen P+S Werften in Stralsund und Wolgast werden in den kommenden Wochen von einem vorläufigen Insolvenzverwalter durchleuchtet. Das Amtsgericht Stralsund bestellte am Donnerstag den Hamburger Rechtsanwalt Berthold Brinkmann, wie ein Gerichtssprecher sagte. Einer Insolvenz in Eigenverantwortung wurde zunächst nicht zugestimmt. Die Geschäftsführung der Werft kündigte an, Brinkmann zu unterstützen. Werftenchef Rüdiger Fuchs hatte zuvor seinen Verbleib in der Chefetage davon abhängig gemacht, dass das Gericht einer Insolvenz in Eigenverantwortung zustimmt. Man wolle Brinkmann unterstützen, damit er sich schnell einen Überblick über die Situation der P+S Werften verschaffen könne, ließen Fuchs und sein Stellvertreter Axel Schulz nun mitteilen. Das Gericht habe die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet, damit die Insolvenzgeldvorfinanzierung und die Beschaffung eines Massekredits schnell erfolgen können. „Der Weg der Eigenverwaltung ist weiterhin möglich“, hieß es weiter. Dazu werde sich das Gericht äußern, wenn es über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu entscheiden habe. Laut Gerichtssprecher soll der vorläufige Insolvenzverwalter Brinkmann prüfen, ob eine Eigenverwaltung „den Gläubigerinteressen entgegensteht“. In zwei Monaten wird von Brinkmann ein erster Zwischenbericht erwartet, dann werde sich das Gericht erneut mit der Frage befassen. Auch dann werde erst geprüft, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet werde. Die SPD-Landtagsfraktion begrüßte, dass die von den Werften angestrebte Eigenverwaltung nicht grundsätzlich durch das Gericht abgelehnt wurde. Sie biete die größte Chance für die Werften, deren Beschäftigte und deren Zulieferer, sagte Jochen Schulte, wirtschaftspolitischer Fraktionssprecher. Am Mittwoch hatte Fuchs beim Amtsgericht den erwarteten Antrag auf Insolvenz gestellt. Damit blieben wochenlange Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten über finanzielle Zugeständnisse zum Weiterbetrieb des Werftenverbunds in Vorpommern erfolglos. Auf den Werften sind etwa 1.750 Mitarbeiter beschäftigt, ihre Arbeit geht zunächst weiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
P+S Werften werden von vorläufigem Insolvenzverwalter durchleuchtet
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Peer-Michael Preß
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