Rüsselsheim/NewYork (dapd-rps). Opel hört entgegen anderslautenden Gerüchten keine Hochzeitsglocken läuten: Die neue deutsch-französische Automobilfreundschaft zwischen dem Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) und Peugeot-Citroen (PSA) geht offenbar nicht so weit, dass die beteiligten Unternehmen ernsthafte Fusionsabsichten hegen würden. Allerdings könnte die erst im Februar besiegelte Zusammenarbeit der beiden Partner in den Bereichen Einkauf und Entwicklung Medienberichten zufolge schon bald forciert werden. Einem Zeitungsbericht über angebliche Pläne zum Zusammenschluss der Rüsselsheimer Marke und den ebenfalls unter den Folgen der Absatzkrise in Europa leidenden Franzosen unter einem Dach erteilten die Opel-Verantwortlichen am Samstag eine klare Absage. „Ich kann dies nach meinen Kenntnissen nicht bestätigen“, sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef, Wolfgang Schäfer-Klug, der Mainzer „Allgemeinen Zeitung“. „Ein solcher Zusammenschluss macht auch überhaupt keinen Sinn für Opel“, fügte er hinzu. Damit wies er einen Bericht der französischen Zeitung „La Tribune“ vom Vortag zurück. Das Wirtschaftsblatt hatte auf seiner Internetseite berichtet, eine Fusion sei eine Option, die die beiden Konzerne derzeit prüften, um künftig auf dem krisengeschüttelten europäischen Automarkt bestehen zu können. Die einflussreiche Familie Peugeot begegne diesem Plan bisher allerdings zurückhaltend, hatte das Blatt unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise geschrieben. Spekulationen über gemeinsam entwickelten Kleinwagen Rüsselsheimer Unternehmensvertreter wiegelten indes ab: „Wir kommentieren solche Spekulationen nicht“, sagte ein Opel-Sprecher am Samstag der Nachrichtenagentur dapd. Zugleich verwies er auf die Ende Februar dieses Jahres verkündete Zusammenarbeit zwischen den Franzosen und GM in den Bereichen Einkauf, Logistik und Fahrzeugentwicklung. Diese könnte nach Informationen von US-Medien allerdings schon bald ausgebaut werden. Wie unter anderem das amerikanische „Wall Street Journal“ (Onlineausgabe) am Samstag unter Berufung auf Konzernkreise berichtete, kommen die Gespräche über eine gemeinsame Fahrzeug- und Motorenentwicklung im Kleinwagensegment gut voran. Dem Bericht zufolge könnten Entwicklungskosten in Milliardenhöhe für einen gemeinschaftlich entwickelten, neuen Kleinwagen auf die Schultern beider Partner verteilt werden. GM und PSA arbeiten bereits im Einkauf eng zusammen, um die Kosten zu drücken. Außerdem sieht die Vereinbarung vor, frühestens ab 2016 durch die gemeinsame Nutzung von technischen Plattformen höhere Stückzahlen zu produzieren und somit Skaleneffekte zu erzielen. Die neu geschmiedete Allianz soll dazu beitragen, Opel aus den roten Zahlen zu bringen. Die Rüsselsheimer GM-Tochter verliert seit Jahren Marktanteile und fährt horrende Verluste ein. Im ersten Halbjahr des Jahres summierte sich das Minus bei Opel auf 500 Millionen Euro. PSA verlor nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2012 mehr als 800 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Opel und Peugeot könnten bald noch stärker gemeinsame Sache machen
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen