München (dapd). Eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren und sechs Monaten hat die Staatsanwaltschaft im Schmiergeldprozess gegen den geständigen Ex-BayernLB-Manager Gerhard Gribkowsky gefordert. Oberstaatsanwalt Christoph Rodler warf dem Angeklagten am Mittwoch in seinem Plädoyer am Landgericht München „immense kriminelle Energie“ vor. Er sieht die Vorwürfe der Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung und Untreue gegen Gribkowsky bestätigt. Der Oberstaatsanwalt erklärte, der Angeklagte habe „kein Beraterhonorar, sondern Bestechungsgelder“ von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bekommen. Außerdem habe er dies nicht versteuert. Mit der Provisionszahlung zulasten der BayernLB von mehr als 66 Millionen Dollar liege auch Untreue vor. Der 54-jährige Gribkowsky hatte in der vergangenen Woche gestanden, im Jahr 2006 44 Millionen Dollar von Ecclestone erhalten und nicht versteuert zu haben. Dafür habe er die Rechte an der Rennserie von der BayernLB an die Ecclestone genehme Gesellschaft CVC Capital Partners verkauft. Nach Rodler sollten die Verteidiger von Gribkowsky plädieren. Möglicherweise fällt am Nachmittag das Urteil. Der Vorsitzende Richter Peter Noll hatte Gribkowsky für den Fall eines Geständnisses eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und zehn Monaten bis zu neun Jahren in Aussicht gestellt. Nach seinem Geständnis droht nun auch Ecclestone eine Anklage wegen Bestechung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits. In seinem Plädoyer erhob der Oberstaatsanwalt schwere Vorwürfe gegen Ecclestone. „Ecclestone war nicht Opfer von Erpressung, sondern ein Mittäter in einer Bestechung“, sagte Rodler. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Oberstaatsanwalt fordert mehr als zehn Jahre Haft für Gribkowsky
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Peer-Michael Preß
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