Berlin (dapd). Der neue Deutschlandchef des Telekommunikationskonzerns Vodafone, Jens Schulte-Bockum, will mehr Geld als bisher geplant in den Hochgeschwindigkeits-Funk LTE stecken. „Allein in diesem Jahr werden wir zwischen 25 und 30 Prozent mehr in die Technik investieren als 2011. Damit fließt zusätzlich ein dreistelliger Millionenbetrag in den Ausbau“, sagte Schulte-Bockum, der am (morgigen) Montag offiziell den Posten als Chef des größten deutschen Mobilfunkers von Friedrich Joussen übernimmt, im dapd-Interview. Darüber hinaus zeichne sich ab, dass der Mutterkonzern auch bis 2015 mehr Unterstützung für den Netzausbau in allen Bereichen gewähren werde. „Damit können wir das Investitionstempo deutlich erhöhen“, kündigte Schulte-Bockum an. Er gehe deshalb davon aus, dass „wir bei den Neukunden ziemlich bald über 20 Prozent LTE-Nutzern liegen“. Regressforderungen nicht vom Tisch Zugleich rügte der Manager die Bundesnetzagentur für Verzögerungen bei der Genehmigung von Richtfunkstrecken. Diese sind für die Anbindung neuer LTE-Antennen nötig. Allein bei Vodafone seien fast 5.000 solche Anträge über die vorgeschriebenen Fristen hinaus verzögert. „Gesetze, die der Gesetzgeber selber nicht einhält, sind eigentlich ein Husarenstück“, sagte Schulte-Bockum. „Dadurch haben wir allein in den letzten sechs Monaten bei LTE Umsatzabweichungen im zweistelligen Millionenbereich im Vergleich zu dem, was wir uns vorgenommen hatten“, bezifferte er den Schaden. Hinzu kämen die Kosten für die Frequenzen, die nicht optimal genutzt werden könnten und für die vorgehaltene Technik. In diesem Zusammenhang drohte Schulte-Bockum auch der Bundesregierung indirekt mit Regressforderungen. „Momentan geht es uns nicht um Klagen und Schadenersatz, sondern um Lösungen“, sagte er. „Ich gebe allerdings zu, dass das Thema Haftung und Schadenersatz durch den Bund in der Branche diskutiert wird und auch nicht vom Tisch ist.“ Den Schwerpunkt seiner Arbeit wolle er neben dem Netzausbau auf die Verbesserung des Service legen, sagte Schulte-Bockum weiter. „Laut Marktforschung haben wir da einen Vorsprung. Aber in der Realität sind wir dem nicht immer gerecht geworden. Diese Lücke möchte ich schließen“, kündigte er an. Als erste Amtshandlung nach dem offiziellen Antritt will Vodafone deshalb seine Tarife vereinfachen: Das Unternehmen kündigte für Mitte Oktober drei neue, speziell auf Smartphone- und Tablet-Nutzer zugeschnittene Vertragsklassen an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Neuer Vodafone-Deutschlandchef steckt mehr Geld in Datenfunk LTE
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Peer-Michael Preß
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