Osnabrück. Der sogenannte Hasedüker an der Rheinstraße am Osnabrücker Hafen bekommt ein neues Gesicht. Am Nachmittag haben die Stadtwerke ein 20 Tonnen schweres Beton-Fertigteil auf das Einlaufbauwerk der Schmutzwasserkanalunterquerung der Hase setzen lassen. Die Maßnahme war notwendig, da die Decke des mehr als hundert Jahre alten Bauwerks Altersschwäche zeigte.
„Der Hasedüker am Hafen ist ein ganz besonderes Bauwerk in Osnabrück“, erläutert Stadtwerke-Bauleiterin Daniela Fiege. In dem Düker wird das Abwasser aus den Stadtteilen Haste und Sonnenhügel gebündelt und unterhalb der Hase und der Bahngleise zum Hauptkanal in der Pagenstecher Straße und von dort weiter zum Klärwerk Eversburg geleitet. Im vergangenen Frühjahr hatten die Stadtwerke die drei Dükerleitungen mittels eines speziellen, sogenannten Inliner-Verfahrens saniert. „Dabei haben wir festgestellt, dass die Decke des Einlaufbauwerkes, des ‚Dükeroberhauptes’, ebenfalls nicht mehr in gutem Zustand war“, so Daniela Fiege weiter. „Uns war klar: Auch da müssen wir ran.“
Deutlich geringerer Zeitaufwand
Provisorisch wurde die Decke mit Stahlträgern abgestützt. Mehrere statische Untersuchungen, z.B. durch Kernbohrungen im Mauerwerk, bestätigten, dass die Decke erneuert werden muss. Die Stadtwerke entschieden sich für das Aufsetzen eines Fertig-Betonteils. „Das hat insbesondere den Vorteil der Zeit- und damit auch der Kostenersparnis“, erläutert Fieges Stadtwerke-Kollege Ingo Kurz. Die Herstellung einer Betondecke vor Ort hätte wesentlich länger gedauert als die jetzige Maßnahme – mit Folgen für die Hafenanlieger und den laufenden Betrieb der Hafenbahn. Die Stadtwerke nutzen deshalb die Werksferien der RRO (Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH), in denen keine Güter durch die Hafenbahn umgeschlagen werden. „Wir haben genau eine Woche Zeit für die Deckensanierung. In einem Dreischicht-Betrieb rund um die Uhr kriegen wir das hin“, so Kurz. Am kommenden Montag werden die Züge der Hafenbahn auf dem betroffenen Gleis wieder rollen, bis dahin sind alle Arbeiten abgeschlossen. „Und der Hasedüker ist fit für die nächsten hundert Jahre“, so Daniela Fiege abschließend.