Osnabrück. „Es sind häufig die familiengeführten Unternehmen im Mittelstand, die Nachhaltigkeit bereits vorleben. Ziel muss aber sein, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit unser Handeln insgesamt bestimmt.“
Dies erklärte Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), bei einem IHK-Mittagsgespräch zum Thema „Chancen der Nachhaltigkeit“ in der IHK in Osnabrück. Am Beispiel der Themen Energie- und Ressourceneffizienz sowie Flächenverbrauch erläuterte Bottermann die Ziele und Hemmnisse in der Praxis. So müssten zum Vermeiden eines globalen Temperaturanstiegs die Kohlendioxid-Emissionen verringert werden. Wichtige Instrumente dafür seien eine höhere Energieeffizienz sowie ein verringerter Energieverbrauch insgesamt. Unternehmen schreckten in der Praxis allerdings vor der Umstellung von emissionsrelevanten Produktionsprozessen auf umweltschonendere häufig zurück, weil Investitionen bestehende Genehmigungen im Bestandschutz gefährden könnten.
IHK-Vizepräsident Hans-Christoph Gallenkamp bestätigte die große Bedeutung der Nachhaltigkeit für Unternehmen: „Der ehrbare Kaufmann, unser Leitbild für die IHK-Arbeit, steht ein für Nachhaltigkeit im umfassenden Sinne.“ So stamme der Begriff Nachhaltigkeit zwar ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Der heutige Anspruch erfasse jedoch die gesamte Wirtschaft. „Der langfristige Erfolg eines Unternehmens hängt heute von der Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen ab“, so Gallenkamp weiter. Er verwies auf die Angebote der IHK, die u. a. bei der Suche nach Energieeinsparmöglichkeiten oder bei der Einführung von Umweltmanagementsystemen unterstützt.
Bottermann ermunterte die Gäste des Mittagsgesprächs, noch stärker mit der DBU zusammenzuarbeiten: „Innovative Projekte aus der Umwelttechnik, der Umweltforschung und dem Naturschutz sowie der Umweltkommunikation finden bei uns immer ein offenes Ohr.“ Die Förderung betrage bis zu 50 Prozent. Dabei werde die mittelständische Wirtschaft satzungsgemäß besonders berücksichtigt. Rund die Hälfte der Mittel flössen in den Mittelstand. Auch biete die Rechtsform der DBU als Stiftung bürgerlichen Rechts den Vorteil, mit antragstellenden Unternehmen Gespräche führen zu können.
Hintergrund: Als politisch unabhängige Stiftung fördert die DBU seit fast 25 Jahren innovative, umweltentlastende Modellprojekte im Umweltschutz. Mehr als 8.600 Projekte wurden bereits mit insgesamt rund 1,5 Mrd. Euro unterstützt. Gerade die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen im Bereich von Forschung, Entwicklung und Innovation zu Gunsten umweltfreundlicher Technik sei das Anliegen der DBU.