Münsterland/ Düsseldorf. Gestiegene Pendlerzahlen, Klimaschutzziele, demographischer Wandel, flexiblere Arbeitswelt – all diese Entwicklungen stellen Regionen beim Thema Mobilität vor Herausforderungen. Wie man ihnen begegnen und sie meistern kann, darüber diskutierte der Münsterland e.V. am Abend des 5. Juni beim „Frühjahrsempfang der Regionen“ mit rund 150 Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Düsseldorfer Landtag.
Unter dem Titel „Vernetzte Mobilität in Regionen“ hatte der Münsterland e.V. als Teil von „regionen.NRW“ eingeladen, einem Verbund der neun regionalen Entwicklungs- und Marketingorganisationen NRWs.
„Mobilität ist absolut relevant, um sich als Region zukunftsfähig aufzustellen“, waren sich die Vorstände und Geschäftsführer von regionen.NRW einig. „Denn dadurch sind alle gesellschaftlichen Bereiche am Ende des Tages miteinander verknüpft: Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Familie, Daseinsvorsorge. Der Schlüssel liegt in einer gelungenen Kombination von Mobilitätslösungen. Dabei ist uns der Schulterschluss untereinander und mit der Landesregierung besonders wichtig.“
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst griff dies in seiner Keynote auf und betonte die Notwendigkeit für die Regionen, Konzepte und Modellprojekte für die Mobilität im ländlichen Raum und in der Beziehung Stadt-Umland zu entwickeln: „Mobilität ist eine entscheidende Voraussetzung für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. Deshalb hat die Landesregierung einen Planungs-, Genehmigungs- und Bauhochlauf für die Verkehrsinfrastruktur ermöglicht. Erhalt, Modernisierung und bedarfsgerechter Ausbau der Verkehrswege sowie die Vernetzung der Verkehrsträger sind die Schritte, die auch im ländlichen Raum individuelle Mobilität gewährleisten. Dabei wollen wir die Chancen der Digitalisierung nutzen.“
Angela Freimuth, 2. Vizepräsidentin des Landtags NRW, begrüßte die Gäste. „Wir freuen uns, dass wir die Regionen NRWs mit ihrem jährlichen Frühjahrsempfang wieder in unserem Hause begrüßen können. Als Ort des Austausches und der Diskussion bietet der Landtag auch in diesem Jahr wieder gerne eine Plattform zum Thema Mobilität.“
Wie herausgefunden werden kann, welche Mobilitätslösungen gut funktionieren, zeigte Dorothee Feller, Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Münster, in ihrem Grußwort auf: „Mit dem Kooperationsprojekt ‚Reallabor Mobiles Münsterland`probieren wir verschiedene Mobilitätslösungen und Projektbausteine aus und führen die Ergebnisse als ‚Modellregion für Mobilität im ländlichen Raum‘ zusammen. Der Fokus liegt dabei auf der Erprobung eines integrierten ÖPNV-Gesamtsystems, das die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger bestmöglich berücksichtigt.“
Münsterland e.V. zur vernetzten Mobilität
Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V., ergänzte: „Auto, Bahn, Bus, Fahrrad oder Handy können nur im Zusammenspiel eine zukunftsfähige Mobilität für Bürgerinnen und Bürger, Beschäftigte oder Touristen bieten. Eine gute Möglichkeit wäre beispielsweise ein Regionalticket für die ganze Region, das alle Mobilitätsangebote einschließt.“
Auf dem Frühjahrsempfang warf darüber hinaus Professor Hans Jeekel von der Eindhoven University of Technology einen Blick auf die Niederlande und stellte den Anwesenden verschiedene Best-Practice-Beispiele rund um Smart Mobility, E-Mobilität und Nachhaltige Mobilität vor. Den Sprung in die Praxis wagte Moderatorin Eva-Maria Jazdzejewski anschließend mit den regionalen Akteuren Professor Peter Urban (RWTH Aachen), Professor Uwe Schneidewind (Wuppertal Institut) und Manfred Müller (Landrat Kreis Paderborn). Sie stellten Mobilitätsprojekte in den Bereichen „Stadt“, „Stadt-Umland“ und „Land“ vor und machten deutlich, wie unterschiedlich die Gegebenheiten je nach Region sind und wie entsprechende Mobilitätsangebote im jeweiligen Lebensraum gestaltet sein müssen.
Bei Bier und Brezel tauschten sich die Akteure anschließend intensiv mit den Gästen aus.
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