Berlin. Die Maschinenbauer in Deutschland fordern von der Bundesregierung, sich offensiver als bisher für einen freien Welthandel einzusetzen. „Die deutsche Außenwirtschaftspolitik wird heute nur unzureichend der Bedeutung gerecht, die der Export für die deutsche Wirtschaft und damit dem Wohlstand in unserem Lande hat“, mahnt VDMA-Präsident Carl Martin Welcker.
Der VDMA-Präsident wies in Berlin auf dem VDMA-Außenwirtschaftstag darauf hin, dass der globale Handel derzeit unter enormen Druck stehe. Protektionistische Bestrebungen griffen immer mehr um sich. Den Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier (CDU), forderte Welcker auf, die Außenwirtschaftspolitik in seinem Haus zu bündeln. „Es muss endlich Schluss sein mit dem Flickenteppich über mehrere Ministerien – die Exportnation Deutschland braucht eine Außenwirtschaftspolitik aus einem Guss.“ Zudem mahnte Welcker konkrete Exporthilfen für den industriellen Mittelstand an. So müsste bei der Finanzierung kleiner Aufträge bis 5 Millionen Euro (sogenannte Small Tickets) die staatliche Hermes-Deckung praktikabler werden.
Erwartungen an die Außenwirtschaftspolitik
Vor rund 100 Teilnehmern aus Politik und industriellem Mittelstand sagte Welcker: „Wir sprechen hier und heute über konkreten Anliegen des industriellen Mittelstands und darüber, was wir Maschinenbauer in Sachen Außenwirtschaft von der Politik erwarten.“ Der Maschinen- und Anlagenbau könne im Augenblick noch mit den vielen Unsicherheiten in der Welt umgehen. Um jedoch langfristig weltweit erfolgreich zu sein, müssen in der nationalen Gesetzgebung Hürden bei Finanzierung, Zoll und Schulung von Mitarbeitern aus dem Ausland beseitigt werden, betonte Welcker.
Rainer Hundsdörfer, Vorsitzender des VDMA-Außenwirtschaftsausschusses, wies auf die positiven Effekte hin, die der Freihandel nicht nur für Deutschland, sondern auch für die anderen Länder hat. „Deutschland exportiert heute nicht nur Autos oder Maschinen in die Welt, wir bringen auch Arbeitsplätze, Wohlstand, Klima- und Umweltschutz in die Länder, in denen unsere Unternehmen aktiv sind.“ Er betonte, dass die Menschen vor Ort in der Regel gerade durch deutsche Maschinen- und Anlagen in die Lage versetzt werden, lokale, nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte herzustellen und damit ihren Wohlstand zu steigern. Hundsdörfer ermutigte die anwesenden Unternehmer und Politiker, sich nicht von den Freihandelsgegnern in die Defensive drängen zu lassen. „Es ist gerade jetzt, wo Abschottung zum Mainstream zu werden scheint, dringend erforderlich, sich pro Freihandel zu äußern und auf die positiven Seiten der offenen Märkte hinzuweisen“, sagte Hundsdörfer.