Düsseldorf. Hochrangige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten am 23. April vor rund 100 Teilnehmern auf der Hannover Messe Industrie (HMI) das Megathema Ressourcen- und Energieeffizienz.
Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark – Ressourcen- und Energieeffizienz aus NRW“ diskutierten NRW-Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger, Wolf D. Meier-Scheuven, Geschäftsführer BOGE KOMPRESSOREN und Clustersprecher ProduktionNRW, Professor Dr. Achim Kampker, Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen und Beiratsmitglied ProduktionNRW und Karl-Heinz Stiller, Aufsichtsratsvorsitzender Wincor Nixdorf AG und Mitglied im Clusterboard Spitzencluster it’s OWL. Die Podiumsdiskussion wurde von ProduktionNRW organisiert und fand traditionell am ersten Messetag auf dem NRW-Gemeinschaftsstand statt. Die Podiumsdiskussion auf dem nordrhein-westfälischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe spricht mit ihren Themen Zukunftsfelder an und stellt die Leistungsfähigkeit des Maschinen- und Anlagenbaus in diesen Bereiche dar. So auch beim Thema „Ressourcenund Energieeffizienz“, einem zentralen Thema der diesjährigen Hannover Messe.
NRW-Maschinenbau ist Enabler von und für Ressourcen- und Energieeffizienz
Natürliche Ressourcen sind die Basis der Wirtschaft. Die Produkte und Technologien des Maschinen- und Anlagenbaus spielen eine wesentliche Rolle im Energie- und Ressourceneinsatz. „Roh- und Energiestoffe sind endlich. Alle Bemühungen zur Effizienz sind gut investiert in die Zukunft“, erklärt Voigtsberger die Anstrengungen Nordrhein-Westfalens um eine Vorreiterrolle im Bereich Umwelt- und Klimaschutzpolitik. Die Technologien des Maschinen- und Anlagenbaus sind die Schlüssel für Energieeffizienz, Ressourcenschonung und CO2-Minderung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Viele Teilbranchen des NRW-Maschinen- und Anlagenbaus bieten mit ihren innovativen Technologien energie- und ressourceneffiziente Lösungen an, die die Lebensqualität verbessern und die Umwelt schonen. Für die mittelständische Industrie in Nordrhein-Westfalen ist nachhaltiges Handeln schon lange ein selbstverständliches Element ihres ökonomischen Handelns, das auch unter veränderten ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen fortgeführt werden muss. In Ihrem einführenden Vortrag „Maschinenbau – der Enabler für die Ressourcen- und Energieeffizienz“ stellte Juliane Stephan, Leiterin des VDMA-Forums Energie, als wesentlichen Erfolgsfaktor für die positive Entwicklung des Maschinen- und Anlagenbaus die Orientierung an globalen Megatrends heraus: „Der Maschinenbau ist innovativ und entwickelt Technologien kontinuierlich weiter. Diese sind ein natürliches Differenzierungskriterium im Markt und eröffnen dem Maschinen- und Anlagenbau branchenübergreifende Chancen.“ Auch Meier- Scheuven bestätigt, dass das Thema im Bewusstsein der ganzen Branche verankert und dass Ressourcen- und Energieeffizienz eine wichtige Anforderung sei, die der Markt an die Produkte und Technologien der Branche stelle. Kampker betonte die Erfolge der Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft und unterstrich, dass Vernetzung und Austausch keine Einbahnstraße seien. Gemeinsam werden neueste Erkenntnisse in Produkte und Technologien umgesetzt.
Nachhaltigkeit kommunizieren
Blue Competence ist die Nachhaltigkeitsinitiative des VDMA und kommuniziert die Lösungskompetenz des Maschinen- und Anlagenbaus in Nachhaltigkeitsfragen – eine Kompetenz, in der die deutschen Firmen weltweit führen. Blue Competence hilft, belastbare Kriterien und Standards für nachhaltige Produktion und Produkte zu schaffen und sorgt mit seiner Marke auf für Transparenz, Orientierung und Sicherheit.
Vorantreiben von Ressourcen- und Energieeffizienz durch Vernetzung
Voigtsberger hob während der Veranstaltung nochmals die Bedeutung der nordrheinwestfälischen Clusterpolitik hervor, die einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Maschinenbaus in Nordrhein-Westfalen leistet. „Der Einzelkämpfer von gestern ist Geschichte. Gerade für klein- und mittelständische Unternehmen ist Vernetzung von Bedeutung. Vernetzung bietet die Möglichkeit, eine Technologieplattform zu entwickeln.“ „Netzwerke sind enorm wichtig, um wettbewerbsrelevantes Wissen zu erwerben und zu nutzen“, erklärt Meier-Scheuven. Mit Blick auf das Spitzencluster it’s OWL betont Stiller den Stellenwert von Vernetzung, nicht nur entlang der Wertschöpfungskette, sondern auch unter Wettbewerbern. „In OstWestfalenLippe ist es uns durch unsere Vernetzung gelungen, die Unternehmen der Branche hinter einem Ziel zu vereinen und in der Region eine Leidenschaft und Begeisterung für ‚intelligente, technische Systeme – it’s OWL‘ zu entfachen.“
Standortbestimmung NRW-Maschinenbau
Der nordrhein-westfälische Maschinen- und Anlagenbau ist aus der Krise zurück und konnte 2011 seine Produktion um nominal 13,6 Prozent steigern. Der Branchenumsatz stieg 2011 auf 42,1 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten legte um circa 7.300 Personen auf knapp 193.000 zum Jahresende zu. Für das Jahr 2012 wird mit einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau und mit einem Null-Wachstum der nordrhein-westfälischen Maschinenbauproduktion gerechnet.