Berlin (dapd). Unmittelbar vor der am Montag beginnenden Maritimen Konferenz in Kiel hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) weitere Unterstützung für die Schifffahrtsbranche zugesagt. „Die Maritime Wirtschaft ist kein reines Küstenthema, sondern für ganz Deutschland wichtig“, sagte Ramsauer der Zeitung „Die Welt“ (Montagausgabe). „Für uns als Exportnation sind leistungsfähige Seehäfen mit entsprechenden Hinterlandanbindungen und eine wettbewerbsfähige Handelsflotte geradezu existenziell“, fügte der CSU-Politiker hinzu. Mit der internationalen Banken- und Schuldenkrise war auch die deutsche Schifffahrtsbranche in schwere See geraten, nachdem zuvor insbesondere die Container-Schifffahrt geboomt hatte. In der Zeit vor der Krise wurden hier erhebliche Überkapazitäten aufgebaut, die sich nun nicht mehr rechnen. Die Bundesregierung werde für die Wettbewerbsfähigkeit des Schifffahrtsstandorts Deutschland an der Tonnagesteuer festhalten, sagte Ramsauer weiter. Sie werde nach 2013 auch im kommenden Jahr 60 Millionen Euro in den Haushalt einstellen, die als Zuschüsse für die Lohnnebenkosten und für Ausbildung bereitstünden. Drei Hamburger Reedereien gründeten unterdessen eine Schifffahrtsgesellschaft für notleidende Frachter. Das Frachtschiff-Kontor soll von Insolvenz bedrohte Containerschiffe, Bulkcarrier und Schwergutschiffe kaufen, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet. „Bund darf die Länder nicht allein lassen“ Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) beklagte in der „Welt“, die Banken hätten sich weitgehend aus der Schiffbaufinanzierung zurückgezogen. „Wir brauchen deshalb weiter gemeinsame Bund- und Länderbürgschaften“, forderte der Regierungschef des Küstenlandes. „Der Bund darf die Länder in dieser schwierigen Situation nicht allein lassen.“ Die deutschen Werften befänden sich weiter in einer schwierigen internationalen Wettbewerbssituation, sagte Sellering. Sie seien auf einem guten Weg bei der Umstellung zum Spezialschiffbau, aber es gebe große Schwierigkeiten, eingeworbene Aufträge zu finanzieren. Die 8. Maritime Konferenz beginnt am Montag (11.00 Uhr) in Kiel. Auf dem zweitägigen Treffen werden Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, von Gewerkschaften und Politik über die Herausforderungen und Wege zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der maritimen Wirtschaft in Deutschland beraten. Reeder nehmen bislang rund 100 Millionen Dollar in die Hand Das Frachtschiff-Kontor habe schon vier Containerschiffe zu insgesamt rund 100 Millionen Dollar erworben, sagte der Geschäftsführende Gesellschafter und Sanierungsexperte Jan Duken der „Wirtschaftswoche“. Gespräche über den Kauf von sieben weiteren Schiffen zu insgesamt 150 bis 200 Millionen Dollar liefen. Duken baute das Kontor gemeinsam mit der Rickmers Reederei, der Reederei F. Laeisz und der Norddeutschen Reederei H. Schuldt auf. „In drei bis fünf Jahren sind die Preise für gebrauchte Schiffe wieder gestiegen“, sagte Duken voraus. Dann wolle das Kontor seine Schiffe wieder verkaufen. „Das Modell funktioniert nur in einer Kombination aus Kaufpreis und Teilentschuldung des Reeders durch die Banken“, machte Duken deutlich. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Maritime Wirtschaft ist kein reines Küstenthema
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen