90 Prozent der Handwerksbetriebe im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region haben in den vergangenen drei Jahren Investitionen getätigt. 41 Prozent nahmen dafür sogar mehr Geld als zuvor in die Hände. Das ergibt eine Umfrage der Handwerkskammer Münster unter 372 Unternehmen. Für die Zukunft planen 47 Prozent der Betriebe eine gleichbleibende Investitionstätigkeit, 19 Prozent wollen ihre Investitionen steigern.
Sorgen bereiten Handwerkskammerpräsident Hans Hund allerdings die Investitionshemmnisse: „Die Hälfte aller Betriebe unterlässt Investitionen, weil ihr Fachkräfte und Lehrlinge fehlen.“ Die Steuer- und Abgabenlast senke bei 47 Prozent der Befragten die Investitionslaune. Weitere Hindernisse seien Energiekosten, Planungs- und Umweltschutzauflagen sowie die Abschreibungsbedingungen.
Durchschnittlich haben die befragten Betriebe von Frühjahr 2014 bis 2017 Investitionen in Höhe von 179.900 Euro getätigt. Am kräftigsten investierten die Betriebe des Bauhauptgewerbes wie Maurer und Dachdecker (428.000 Euro). An zweiter Stelle stehen die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, beispielsweise Elektromaschinenbauer und Feinwerkmechaniker (167.000 Euro). Am wenigsten nahmen die personenbezogenen Dienstleister wie Fotografen, Schneider und Friseure Investitionen vor (46.200).
Das Geld wurde vor allem für Maschinen, Geräte und Werkzeuge, Fahrzeuge und Einrichtungsgegenstände ausgegeben. Der Schwerpunkt lag bei Ersatzinvestitionen vor Erweiterungsinvestitionen und Rationalisierungen. Hauptziele waren die Anpassung an technische Neuerungen, Ertragssteigerung und die Verbesserung der Produktionsprozesse.
Die erforderlichen Mittel wurden überwiegend (zu 52 Prozent) aus Eigenkapital aufgebracht. In 48 Prozent der Investitionen floss Fremdkapital ein. Fördermittel bekamen 2 Prozent der Betriebe. Bürgschaften spielten keine Rolle bei der Finanzierung.