Horstmar/Dorsten. Schmitz Cargobull hat sein Portfolio um ein Produkt erweitert: Der europäische Marktführer im Sattelaufliegerbau bietet jetzt auch 14,9 Meter lange Auflieger an – sowohl als Sattelcurtainsider als auch Sattelkoffer. Der erste Kunde ist der Verpackungsgroßhändler und Spediteur Ludzay, der mit der Übernahme von zwei neuen „Lang-LKW“ beginnt, seinen Fuhrpark sukzessive umzubauen.
Der Verpackungs-Service Ludzay mit Sitz in Dorsten fährt für die Genuss- und Lebensmittelbranche. Dabei kümmert sich das Unternehmen um die Logistik, Versendung und Lagerung. Maximal drei Abladestellen werden bei der Belieferung mit den LKW´s angefahren. Da sind effiziente und volumenorientierte Fahrzeuge ein Muss, zumal es auch bei der Be- und Entladung der Waren schnell gehen muss. Ludzay ist bei der Suche nach dem optimalen Laderaum fündig geworden. Seit etwa 1,5 Jahren testet das Unternehmen für die eigene Spedition und Logistik die etwas längere Variante des Sattelcurtainsiders mit 14,90 Meter Länge und gehört damit zu den Pionieren beim Lang-LKW. „Die längeren Fahrzeuge sind perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Sie fassen rund 10 Prozent mehr Ladung. Daher würden wir unseren Fuhrpark gern zu 70 Prozent mit den 14,9 Meter-Trailern von Schmitz Cargobull ausrüsten“, sagt Philipp Noll, Geschäftsführer beim Verpackungsservice Ludzay.
Doch die politischen Voraussetzungen sind noch nicht überall für eine freie Fahrt auf den Autobahnen in Deutschland gegeben, denn die Trailer sind rund 1,3 Meter länger als die heute zulässigen Standard-Fahrzeuge. Verlängerte Trailer fallen unter die Kategorie der Lang-Lkw und sind damit nicht in allen Bundesländern zugelassen. „Sobald das Saarland, Sachsen-Anhalt und die Rheinland-Pfalz die Kombinationen erlauben, wird es zumindest für uns interessanter. Zudem wären Genehmigungen für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Belgien und in die Niederlande von Bedeutung für unser Geschäft“, sagt Noll. „Hersteller, Verbände und Politik müssen hier etwas tun. Denn die Kosten des Transportes in der Logistik werden immer teurer und der Frachtraum immer knapper“, so Noll weiter.
Der Sattelcurtainsider S.CS MEGA mit VARIOS-Aufbau hat eine bis zu drei Meter nutzbare Innenhöhe und bietet aufgrund seiner Länge von 14,9 Meter drei Palettenstellplätze und 10 m3 mehr. Zudem lässt sich das Fahrzeug auf zwei Fahrhöhen einstellen und ist damit für unterschiedliche Aufsattelhöhen nutzbar. Auch diese Langversion setzt auf das neu entwickelte und in der Branche einmalige GENIOS-Chassis. Es sorgt durch seine innovative modulare Bauweise für eine höhere Zuverlässigkeit.
Mit den neuen Lang-LKW´s möchte Ludzay die bisher im Fuhrpark vorherrschenden 19 Gliederzüge zum Teil ersetzen. Das Unternehmen liefert hauptsächlich Verpackungen für die Genuss- und Lebensmittelbranche. In dieser Branche sind Be- und Entladevorgänge sehr zeitkritisch. Bei Gliederzügen müssen die Fahrer mit Motorwagen und Anhänger getrennt an die Rampe. Das dauert für die Kunden oft zu lange. Daher sieht sich Noll mit der neuen Kombination besser aufgestellt, denn jetzt können die Fahrer an der Rampe direkt komplett entladen. Im Vergleich zum Gliederzug reduziert sich das Ladevolumen bei diesem Typ des Lang-LKW rein theoretisch nur um eine Palette auf 37 Stück. Damit lasse sich gut arbeiten, denn auch beim Gliederzug passen nur selten alle vorgesehenen 38 Paletten auf die Ladefläche, meint Noll.
Des Weiteren sind die Lang-Lkw auch die ökologisch bessere Alternative. Durch die Luftverwirbelungen zwischen Motorwagen und Anhänger benötigen diese Kombinationen mehr Kraftstoff. Die neuen 14,9 Meter langen Auflieger sind hier besser. Geschäftsführer Noll hofft jetzt, dass die 8. Ausnahmeverordnung im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Sachsen-Anhalt bald in Kraft tritt. Dann kann er auch dort die Lang-Lkw einsetzen und damit rechnet sich der Umbau des Fuhrparks.