Räumliche und zeitliche Flexibilität durch Fernlehrgänge: Wer tatsächlich meint, das selbstgesteuerte Lernen (SGL) sei eine Erfindung der Neuzeit, täuscht sich gewaltig. Bereits im 16. Jahrhundert kam die Idee des zwangsfreien Lernens auf. Im 20. Jahrhundert, als neue Kommunikationsformen und -wege erschlossen und der Einsatz multimedialer Technik selbstverständlich wurden, eröffneten sich für Wissensdurstige neue facettenreiche Formen selbstorganisierten und selbstbestimmenden Lernens. Das ausschließlich fremdgesteuerte Lernen, z. B. der Frontalunterricht in Schulen, wird seitdem immer mehr zum „Auslaufmodell“.
In der Aus- und Weiterbildung hat das selbstgesteuerte Lernen über Fernstudiengänge und Fernunterricht bereits seit Jahrzehnten seinen Platz. Viele Bildungsträger, darunter Kammern oder private Weiterbildungsinstitute bieten das Lernen über Lehrbriefe ober über Lernplattformen im Internet an. Durch interessantes und ansprechend aufbereitetes Lernmaterial in Verbindung mit handlungsorientierten, interaktiven Übungen soll das Lernen Spaß machen, den Lernenden motivieren und zum Entdecker seiner selbst werden lassen.
Beim selbstgesteuerten Lernen über Fernlehrgänge bestimmt der Lernende sein Lerntempo und seine Lernstrategien, Zeit und Ort seiner Aktivitäten sowie sein methodisches Vorgehen. Sollte er an seine Grenzen stoßen hat er die Möglichkeit, sich Lerngruppen anzuschließen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen oder tutorielle Hilfe eines Lernberaters, der das Fernlernen i. d. R. begleitet, in Anspruch zu nehmen. Das Führen eines Lerntagebuchs ist den Lernenden anzuraten, um das eigene Fortkommen zu überprüfen.
Da sich das Wissenskarussell immer schneller dreht, kommen Berufstätige nicht umhin, sich mit neuen Lernformen wie das E-Learning oder Blended Learning auseinanderzusetzen und diese für sich zu entdecken. Ob es berufsspezifische Weiterbildungen oder zertifizierte Lehrgänge sind, die eine Kammer-Prüfung zum Ziel haben, das lebenslange Lernen fordert neue Wege zu gehen.