Hille. Die Talentfabrik gGmbH in Hille erweitert ihr Angebot mit dem mobilen Veranstaltungssystem Lernbetrieb Taleb. Der Integrationsbetrieb bietet Produkte zur Berufsorientierung für Jugendliche, Geflüchtete und berufliche Wiedereinsteiger an. Mit dem Lernbetrieb Taleb, einem realitätsbezogenen Modell-Unternehmen für die Klassen 8 bis 12, kommt ein neuer Projektbereich hinzu. Der Lernbetrieb Taleb lässt sich bundesweit mobil einsetzen. Er ermöglicht Schülerinnen und Schülern, verschiedene Berufe mit typischen Aufgaben und Tätigkeiten unter realitätsnahen Bedingungen auszuprobieren. Sie entwickeln, produzieren und vermarkten Produkte.
Durch interaktive Prozesse zwischen den Betriebsabteilungen begreifen die Jugendlichen betriebliche Prozesse im Zusammenhang. Der LernbetriebTaleb ist modular konzipiert und lässt sich einfach an spezielle Anforderungen (beispielsweise Branche, Schwerpunkt BWL, MINT, benachteiligte Jugendliche, Geflüchtete etc.) anpassen.
Immer wieder beklagen Unternehmen, dass bei Auszubildenden das Verständnis für wirtschaftliche Prozesse innerhalb eines Betriebs in der Regel ganz fehlt. Gleichzeitig bestätigen Umfragen und statistische Auswertungen die Klagen von Unternehmerverbänden, IHKs und Handelskammern, dass der Fachkräftemangel zum immer dringlicheren Problem wird. Viele Stellen für Auszubildende bleiben unbesetzt, weil die Jugendlichen unklare oder gar keine Vorstellungen zu den meisten Ausbildungsberufen und den dazugehörigen betrieblichen Zusammenhängen haben.
Die Talentfabrik hat den Lernbetrieb als realitätsbezogenes Modell-Unternehmen auf den wissenschaftlichen Grundlagen der Lernfabrik entwickelt, um für Schülerinnen und Schüler ein Lernumfeld zu schaffen, in dem sie zum einen ihre Kenntnisse zu Berufen unmittelbar und authentisch erweitern und zum anderen betriebswirtschaftliche Zusammenhänge begreifen.
Betriebsabläufe an einem Tag erleben
Der Lernbetrieb besteht aus einer Grundausstattung von zwölf Betriebsabteilungen als modulare Stationen. Je nach Konzept umfasst er weitere Abteilungen, unterschiedlich komplexe Aufgabenstellungen, verschiedene inhaltliche Schwerpunkte und spezifische Produktionsvorgaben. Aufgebaut in einem großen Raum wie einer Aula, Turn- oder Stadthalle oder einem Saal steht der Lernbetrieb für eine Woche an einem Standort in Deutschland bereit. Er bietet in Kooperation mit den Schulen vor Ort täglich von 8 bis 14 Uhr 80 bis 120 Jugendlichen das authentische Erlebnis, in einem produzierenden Unternehmen zu arbeiten. Dazu durchlaufen die Teilnehmenden einen Test, um die passenden Betriebsabteilungen und Berufe zu finden. Pädagogisch geschultes Personal betreut alle Teilnehmenden an den Stationen, leitet sie an und fördert das Verständnis für innerbetriebliche Zusammenhänge.
Der Lernbetrieb wird in Kooperation mit dem Technikzentrum Minden-Lübbecke e.V. angeboten. Das Technikzentrum ist AZAV-zertifiziert und hat Erfahrungen mit mehr als 880.000 Jugendlichen in zwölf Bundesländern mit Beteiligung von 3.800 Unternehmen vorzuweisen.
Die hergestellten Produkte werden von der Talentfabrik als Trägerin des Lernbetriebs vertrieben.
Zusätzliches Angebot für Berufsorientierung
Der Lernbetrieb ersetzt kein Regelangebot an einer Schule. Er ist ein zusätzliches Angebot, das an Schulen, für Geflüchtete und für berufliche Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger angeboten wird. Ziel ist es, den Lernbetrieb in allen Bundesländern anzubieten und bundesweit ein Netz an durchführenden pädagogischen Fachkräften aufzubauen.
Unterstützung von Sponsoren
Für dieses Projekt gibt es bereits Unterstützung von folgenden Sponsoren: AVM und M-Soft für die Ausstattung, Postcode-Lotterie für die Durchführung eines Lernbetriebs Taleb für benachteiligte Jugendliche.