Groß Berkel. „Ein neues Zuhause für alle“, bringt es Thomas Czekanowski auf den Punkt. Mehr als 300.000 Euro hat Lenze investiert, um die Ausbildungswerkstätten in Extertal und Groß Berkel am Stammsitz vor den Toren Hamelns zusammenzufassen und gleichzeitig auszubauen.
„Wir haben Raum geschaffen für direkte Kommunikation und die berufsübergreifende Zusammenarbeit“, unterstreicht der technische Ausbilder angesichts des wachsenden Stellenwerts von Projekten, die an den Grenzen definierter Berufsbilder nicht mehr Halt machen. Wie moderne Industrieunternehmen in Zukunft erfolgreich arbeiten, darüber informierten sich am heutigen Donnerstag knapp 700 Schülerinnen und Schüler aus den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Lippe beim Tag der Ausbildung. Lenze betreibt alle zwei Jahre Werbung in eigener Sache.
„Was machen eigentlich die Anderen?“ Diese Frage stellen sich Katharina Laux und Malina Eberhardt regelmäßig während ihres dualen Studiums zur Betriebswirtin. Bisher gab es bei Lenze aus der gewachsenen Standorthistorie heraus zwei Ausbildungswerkstätten – die mit Schwerpunkt Elektronik in Groß Berkel und die mit mechatronischer Ausrichtung in Extertal. „Die Zusammenführung fördert die Teamstrukturen im späteren Berufsalltag. So wie wir denken auch unsere Kunden immer mehr in ganzheitlichen Lösungen. Da gibt es keine Trennung mehr zwischen Mechanik und Elektronik“, erläutert Ausbildungsleiter Michael Beckmann.
Trotz der zentralen Ausbildungswerkstatt in Groß Berkel wird auch weiterhin in Extertal ausgebildet: „Die Fachbereiche an diesem Standort sind intensiv in die betriebliche Ausbildung eingebunden. Zudem kooperieren wir neben Hameln auch eng mit der Berufsschule in Detmold, das bleibt unverändert“, betont Beckmann. Das Ziel der Neuorganisation resultiere vielmehr aus besserer Kommunikation und Zusammenarbeit der Auszubildenden untereinander sowie einer Reihe weiterer Synergien. Heute ist Lenze zum Beispiel wesentlich besser in der Lage, berufsübergreifende Themen zentral zu vermitteln, statt den Unterricht an den beiden Standorten doppelt abzuhalten. „Wir sprechen hier vor allem von Grundfertigkeiten bei der Metallbearbeitung und Basiskenntnissen der Elektrotechnik.“
Die Ersten, die von der neuen Organisation von Anfang an profitieren werden, starten in gut einem Monat, am 1. August, ihre Ausbildung bei Lenze. Von den 30 jungen Frauen und Männern haben sich neun für ein duales Studium entschieden. „Angesichts des bundesweiten Fachkräftemangels werden wir wieder über den eigenen Bedarf hinaus ausbilden“, erläutert Beckmann.
Für fast 700 Schülerinnen und Schüler beim gestrigen „Tag der Ausbildung“ bleibt noch etwas Zeit für die eigene Berufswahl. 35 Klassen aus zwölf Schulen folgten der Einladung des Spezialisten für Antriebs- und Automatisierungstechnik. Der Tag bei Lenze stand ganz im Zeichen erlebbarer Technik „die wirklich Spaß machen kann“, ist sich Artem Wulf sicher. Der angehende Industriekaufmann gehört zum engagierten Organisationsteam. Gelebte Praxis bei Lenze: Veranstaltungen für den Berufsnachwuchs werden in die Projektverantwortung der eigenen Auszubildenden gegeben.