Bielefeld / Stemwede. Wie können Jugendarbeit und Kultur in OstWestfalenLippe besser verzahnt werden? Um diese Frage drehte sich die 9. Kulturkonferenz des OWL Kulturbüros der OstWestfalenLippe GmbH am Freitag im Lifehouse in Stemwede. NRW- Kulturministerin Christina Kampmann lobte die Region als Vorzeigeregion für kulturelle Bildung.
„Ich freue mich sehr darüber, dass OWL sich mit seiner vielfältigen Kunst- und Kulturszene auf den Weg zu einer Modellregion für kulturelle Bildung gemacht hat. Damit leistet OWL einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung von Kinder- und Jugendkultur in NRW. Kulturelle Bildung in der Jugendarbeit bietet insbesondere auch benachteiligten und neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen einen Zugang zu Kunst und Kultur, damit sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, so NRW- Kulturministerin Christina Kampmann.
„Kunst, Kultur und kulturelle Bildung in der Jugendarbeit“ lautete das Thema der Kulturkonferenz, die von der Bezirksregierung, Regionalrat und OstWestfalenLippe GmbH in Kooperation mit der Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung in Schule und Jugendarbeit NRW“ und dem Kreis Minden-Lübbecke veranstaltet wurde.
Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH, betonte: „Die kulturelle Bildung hat eine große Bedeutung in der Region. Wir wollen die kulturelle Bildungsarbeit in der Jugendarbeit weiterentwickeln und auch diejenigen ansprechen, die bisher nicht oder kaum mit kulturellen Bildungsangeboten erreicht werden“.
In einem Podiumsgespräch sahen NRW-Ministerin Christina Kampmann, Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, Regionalratsvorsitzender Reinhold Stücke, Kreisdirektorin Cornelia Schöder, Bürgermeister Kai Abruszat von der Gemeinde Stemwede, und Prof. Dr. Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie Remscheid, großes Potenzial in der Region für außerschulische Kulturprojekte. Eine wichtige Schnittstelle könne zum Beispiel zwischen freier Kulturszene in der Region und der Jugendarbeit entstehen.
In seinem Fachimpuls ging Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker von der Universität Hamburg auf den Zusammenhang von Jugendarbeit und kultureller Bildung ein. „Kulturelle Jugendarbeit soll Angebote zur Förderung der Kreativität und Ästhetik umfassen, zur Entwicklung der Persönlichkeit beitragen und jungen Menschen die Teilnahme am kulturellen Leben der Gesellschaft erschließen.“
Eine Vorstellung der Strukturen der Jugend(kultur)förderung von Klaus- Heinrich Dreyer vom LWL Landesjugendamt Westfalen rundete das Programm der OWL Kulturkonferenz ab.
O-Töne zur OWL Kulturkonferenz:
Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl: „Ausdrucksformen der Jugendkultur tragen dazu bei, die Kulturlandschaft einer Region zu prägen. Sie steigern ihre Dynamik und Attraktivität. Wir hier in Ostwestfalen-Lippe haben uns früh dieses Themas angenommen. Wir haben ein Netzwerk engagierter und kreativer Akteure gesponnen, zu dem seit langem auch das Life-House in Stemwede gehört. Ostwestfalen-Lippe kann heute aus gutem Grund als Modellregion ‚Kulturelle Bildung‘ Impulse geben.“
Regionalratsvorsitzender Reinhold Stücke: „In dem Geflecht Region, Kultur, junge Menschen herrscht Dynamik und nicht Statik. Unsere Angebote sind immer ein Angebot zum Mitmachen und weniger Konsum. Junge Menschen entwickeln sich, Kultur auch, beide befruchten sich. Das erzeugt Nähe zur Region, zur Heimat. Und die heutige Mobilität weitet den Blick aus auf größere Kreise und andere Sichtweisen.“
Bürgermeister Kai Abruszat (Stemwede): „Am 12.02.2016 ist Stemwede definitiv der kulturelle Mittelpunkt einer ganzen Region. Kultur lebt vom lebendigen Austausch. Mit unserem ‚Life-House Stemwede‘ sind wir hierfür die richtigen Gastgeber.“
Prof. Dr. Susanne Keuchel (Akademie Remscheid): „Der Vorteil eines Bündnisses mit der offenen Jugendarbeit für Kultureinrichtungen und Künstler liegt auf der Hand: Durch partizipative Konzepte und Einbeziehung der aktuellen Lebenswelt junger Menschen können Kultureinrichtungen wieder stärker in den gesellschaftlichen Mittelpunkt rücken als zeitgemäßer Ort künstlerischer Produktionen und gesellschaftsrelevanter Reflektionen, die die Sichtweisen junger Generationen miteinbeziehen.“
OWL Kulturkonferenz
Zum 9. Mal hatte das OWL-Kulturbüro der OstWestfalenLippe GmbH Fachleute aus Kultur, Bildung, Verwaltung und Politik zur OWL Kulturkonferenz eingeladen. Die Veranstaltung ist ein regionales Forum für Information, Erfahrungsaustausch und Vernetzung sowie Präsentation erfolgreicher Praxisbeispiele. Damit ist sie ein wichtiger Teil der Aktivitäten, mit denen sich das OWL Kulturbüro der Regionalmarketing- und Regionalentwicklungsgesellschaft OstWestfalenLippe GmbH für die Förderung der kulturellen Vielfalt in OWL einsetzt.