Inmitten der historischen Altstadt von Osnabrück, gegenüber dem Rathaus des Westfälischen Friedens, befindet sich das Restaurant la vie. Heimat des mit 3 Michelin-Sternen und 19 Gault Millau Punkten ausgezeichneten Restaurants ist das Haus Tenge – ein unter Denkmalschutz stehendes, klassizistisches Gebäude aus dem 18. Jahrhundert.
Auch in den Restaurantführern Schlemmer Atlas, Feinschmecker und Gusto erzielt das „la vie“ die Höchstnote. Seit 2006 wirken dort die beiden Gastgeber Thomas Bühner und Thayarni Kanagaratnam. Der 1962 geborene Küchenchef und die aus Sri Lanka stammende Gastgeberin haben das Restaurant liebevoll gestaltet und mit allen erdenklichen Serviceleistungen ausgestattet. Das stylische Ambiente im Erdgeschoss wird von warmen Erdtönen und edlen Hölzern bestimmt. Ein begehbarer Wein- und Humidorschrank fungiert als Raumtrenner zwischen einer kleinen Lounge und dem Restaurant und lässt erahnen, welche Kostbarkeiten dort für die Gäste bereit liegen. Eine große Buddha Skulptur strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Die zeitgenössischen Kunstwerke sorgen indes für einen Kontrast, den man auch in Thomas Bühners Küche immer wieder entdeckt. Ganz anders ist die Stimmung im ersten Obergeschoss: Dort erwartet Gäste ein authentischer, dreigeteilter Saal des Osnabrücker Klassizismus, der behutsam umgestaltet wurde. Blickfang der Räumlichkeiten ist ein Jahrhunderte alter Kachelofen. Im Dachgewölbe, dem ehemaligen Steinwerk und mit über 600 Jahren ältestem Teil des Hauses, befindet sich die umfangreiche Weinsammlung des Restaurants. Optimal geschützt durch meterdicke Steinmauern. In diesem „Mekka für Feinschmecker“ wartet Patron und Küchenchef Thomas Bühner mit einer dreidimensionalen Aromenküche auf. WIR sprach exklusiv mit dem 3-Sterne-Koch Thomas Bühner.
In Ihrem Restaurant kostet ein Menü 168 EUR bzw. 198 EUR. Was kann der Gast erwarten?
Ein Erlebnis für alle Sinne – und das ist nicht nur ein Teller mit Speisen, sondern ein ganzer Abend voller Sinneseindrücke und wunderbarer Geschmäcker. Ein Gast sagte einmal: „Ein Abend im la vie ist wie ein kurzer Urlaub.“
Was genau treibt den Preis für das Menü in die Höhe?
Verglichen mit anderen Ländern sind die Preise in Deutschland sehr niedrig. In Paris zahlt man schon mal 350 Euro für ein Menü oder 80 Euro bis 120 Euro für einen einzelnen Gang. Die größten Posten bleiben immer die Waren und die Personalkosten, da wir nur beste Produkte verwenden und diese halt mit großem Aufwand weiterverarbeiten.
Als Drei-Sterne-Restaurant müssen Sie sicherlich einige edle Tropfen Wein anbieten können. Wie sieht Ihr Weinkeller aus? Was ist Ihr größter „Weinschatz“?
Edle Tropfen sind nicht allein wichtig. Bezahlbare Weine, die abgestimmt zu den Speisen serviert werden, das ist die große Kunst unseres Sommeliers. Sven Oetzel gelingt es immer wieder, Gäste mit sehr guten und günstigen Weinen von unbekannten Winzern zu erstaunen, anstatt mit teuren Weinen zu erschrecken.
Wie viele Leute arbeiten in Ihrem Restaurant?
Mit Aushilfen ca. 35, davon 15 in der Küche.
Welcher berühmte Gast war Ihr persönliches Highlight?
Wir haben und hatten berühmte Gäste, wie Tony Blair mit Gattin oder den türkischen Staatspräsidenten Gül mit seiner Frau. Wichtig finde ich aber, jedem Gast die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Welche Bedeutung haben Restaurantführer wie der Michelin oder der Gault Millau für Ihr Restaurant?
Eine sehr große Bedeutung. Sie helfen, das Restaurant la vie national und international bekannt zu machen. Gleichzeitig ist jeder Führer auch für Gäste wichtig, da sie eine Vergleichbarkeit unter den Restaurants herstellen.
Muss es immer zu Weihnachten die Gans oder der Karpfen sein?
Nein, da kann jeder kochen was er will. Ich weiß aber, dass gerade der Weihnachtsschmaus mit besonderen Erwartungen und Erinnerungen verbunden ist.
Was ist Ihr ganz persönlicher Rezept-Tipp für die Weihnachtsfeiertage?
Reh im Sud weihnachtlicher Aromen mit Rotkraut.