Im Mai waren im Kreis Minden-Lübbecke 8.815 Personen ohne Arbeit. Damit sank die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent oder 39 Personen. Gegenüber Mai 2014 waren 5,9 Prozent weniger Männer und Frauen arbeitslos gemeldet (minus 557 Personen).
„Im Kreis Minden-Lübbecke entwickelte sich der Arbeitsmarkt mit einem Rückgang von 0,4 Prozent leicht positiv. “Der Arbeitsmarkt ist weiter auf einem guten Weg“, erklärt Frauke Schwietert, Leiterin der Agentur für Arbeit Herford. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,4 Prozent im Mühlenkreis. Der leichte Zuwachs von 6 Prozent im Vergleich zum Vormonat bei den Jugendlichen ist saisontypisch. „Der Ferienanfang und die damit verbundenen Abschlussprüfungen der Auszubildenden führen im Sommer zu erhöhten Arbeitslosmeldungen in dieser Altersgruppe“, so die Agenturchefin. „Junge Fachkräfte bleiben aber weiterhin gefragt, sie haben gute Chancen schnell eine Stelle zu finden“. Die Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft zeigt sich auf der Stellenseite sowohl im Bestand als auch in den Zugängen.
Arbeitslosenquote/Arbeitslosenzahlen
Die Arbeitslosenquote im Kreis Minden-Lübbecke bleibt im Vergleich zum Vormonat 5,4 Prozent. Im Vorjahr meldete der Mühlenkreis eine Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent. Aktuell sind 8.815 Personen ohne Arbeit, das sind 39 Personen oder 0,4 Prozent weniger als i Mai und 557 oder 5,9 Prozent weniger arbeitslose Männer und Frauen als im Mai des Vorjahres.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen
SGB III
In den Arbeitsagenturen im Kreis Minden-Lübbecke (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III – SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 20 oder 0,6 Prozent auf 3.207 Personen zu. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2 Prozent (Vormonat: 2 Prozent; Vorjahr: 2,3 Prozent).
SGB II
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer im Optionskreis Minden-Lübbecke (Rechtskreis Sozialgesetzbuch II – SGB II) nahm gegenüber dem Vormonat um 59 oder 1 Prozent auf 5.608 Personen ab. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent).
Besondere Personengruppen
Ältere über 50:
Die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen sank gegenüber dem Vormonat um 15 Personen oder 0,5 Prozent auf 2.714. Damit liegt diese Personengruppe um 5,2 Prozent oder 148 Personen unter dem Vorjahresniveau. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 30,8 Prozent. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt bei 5 Prozent (Vormonat: 5 Prozent; Vorjahr: 5,5 Prozent).
Jüngere unter 25:
1056 junge Menschen unter 25 Jahre waren im Juni im Mühlenkreis arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ein Zugang von 60 oder 6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist 1 Jugendlicher oder 0,1 Prozent weniger ohne Arbeit. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt derzeit 12 Prozent. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt mit 5,9 Prozent 0,4 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahr (6 Prozent).
Frauen:
In diesem Monat sind 7 oder 0,2 Prozent weniger Frauen arbeitslos gemeldet als im Mai – aktuell sind es 4.025. Gegenüber Juni 2014 sind es 347 oder 7,9 Prozent weniger. Der Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt genau 45,7 Prozent. Der Anteil arbeitsloser Männer liegt somit bei 54,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Frauen liegt bei 5,3 Prozent (Vormonat 5,3 Prozent; Vorjahr 5,8 Prozent). Bei den Männern sank die Arbeitslosenquote auf 5,5 Prozent (Vormonat 5,6 und Vorjahr 5,8 Prozent).
Zugang und Bestand an offenen Stellen – Arbeitgeber-Service
Dem Arbeitgeber-Service der Mindener Arbeitsagentur wurden im Juni insgesamt 931 neue Stellen im Kreisgebiet zur Vermittlung gemeldet. Das sind 79 oder 9,3 Prozent mehr als im Mai und 88 oder 10,4 Prozent mehr Arbeitsangebote im Zugang als im Juni des letzten Jahres. Der Anteil neu gemeldeter Arbeitsangebote aus der Zeitarbeitsbranche beträgt aktuell 46,2 Prozent.
Am Monatsende waren 2.403 Stellen im Kreis Minden-Lübbecke zur Besetzung offen und damit 342 oder 18,6 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. Insgesamt bieten 85,7 Prozent aller Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke, die die Arbeitsagentur um Unterstützung bei der Stellenvermittlung bitten, eine unbefristete Arbeitsstelle an.
Die meisten Arbeitskräfte werden im Mühlenkreis aktuell im Bereich Produktion und Fertigung gesucht (45,1 Prozent) und im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gesucht. Auch im Gesundheitswesen stehen aktuell viele Stellenangebote zur Vermittlung zur Verfügung.
Komponenten der Unterbeschäftigung
Will man das Defizit an regulärer Beschäftigung abbilden, greift der statistische Begriff der Arbeitslosigkeit zu kurz. Um hier mehr Transparenz zu gewährleisten, wird der Arbeitslosigkeitsbegriff um den Begriff der „Unterbeschäftigung“ erweitert. Dieser ermöglicht einen umfassenderen Blick auf die Situation am Arbeitsmarkt. Mit der Auswertung der Unterbeschäftigung können realwirtschaftlich bedingte Einflüsse besser erkannt werden, da der Einsatz entlastender Arbeitsmarktpolitik zwar die Arbeitslosigkeit, nicht jedoch die Unterbeschäftigung reduziert. Die Auswertung der Unterbeschäftigung ermöglicht eine – von statistischen Effekten unbeeinträchtigte – Beobachtung des Arbeitsmarktes. Gleichzeitig wird das Gesamtvolumen der Menschen, die im Kreisgebiet mit Hilfe arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auf Arbeitssuche sind, deutlicher abgebildet.
Im Kreis Minden-Lübbecke addieren sich im Juni zu den 8.815 Arbeitslosen zunächst 1.629 Personen dazu, die an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilnehmen. Weitere 1.629 Männer und Frauen absolvieren beispielsweise eine berufliche Weiterbildung oder Arbeitsgelegenheit. Zählt man diejenigen dazu, die aufgrund einer Existenzgründung eine Förderung erhalten oder sich für Altersteilzeit entschieden haben, sind insgesamt 12.197 Personen im Kreisgebiet unterbeschäftigt. Das sind 630 oder 4,9 Prozent weniger als im Juni des Vorjahres. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Juni 2015 bei 7,5 Prozent (Vormonat: 7,6 Prozent und Vorjahr: 8 Prozent).