Kreis Höxter. Der Abbau der Arbeitslosigkeit setzte sich im Juni im Kreis Höxter nur noch verhalten fort. Die Zahl der Arbeitslosen ging um 36 oder 1,0 Prozent auf 3.693 zurück. Die Entlastung des Arbeitsmarktes fiel geringer aus als in den vier vorangegangenen Jahren; als durchschnittlich ein Rückgang um 70 Personen auszumachen war.
Aktuell liegt die Arbeitslosenzahl um 122 oder 3,2 Prozent unter dem Vorjahresstand. Die Jugendarbeitslosigkeit stieg auch im Kreis Höxter wieder leicht an (plus 2,5 %). Die Arbeitslosenquote blieb wie im Vormonat bei 5,0 Prozent, im Juni 2014 waren es 5,2 Prozent.
„Im Juni konnte die Zahl der Arbeitslosen bei schwachen konjunkturellen Impulsen nicht mehr nennenswert abgebaut werden. Wegen des frühen Ferienbeginns, verbunden mit einer früheren Beendigung betrieblicher und schulischer Ausbildungen und nachfolgenden Arbeitslosmeldungen, kam es bereits in den vergangenen Wochen wieder zu einem Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Diese ersten Auswirkungen der üblichen saisonalen ‚Sommerbelastungen‘, brachten den Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt nahezu zum Stillstand“, so der Chef der Paderborner Arbeitsagentur, Rüdiger Matisz, zu den neuen Arbeitsmarktdaten. Die jahreszeitlichen Beeinträchtigungen werden sich im Juli und August verstärkt fortsetzen und die Arbeitslosenzahlen dann negativ beeinflussen. Erst im September ist wieder ein spürbarer Rückgang der Arbeitslosigkeit zu erwarten.
Grundsätzlich dürfte sich die Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft aber weiter fortsetzen. Hierfür spricht erneut die lebhafte Nachfrage nach Arbeitskräften. Im ersten Halbjahr 2015 wurden der Agentur und dem Jobcenter Kreis Höxter 37 Prozent mehr freie Stellen gemeldet als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Im Berichtsmonat meldeten sich aus dem Kreisgebiet 764 Personen arbeitslos, 54 weniger als im Mai und 27 weniger als im Juni des Vorjahres. Gleichzeitig kam es zu 806 Abgängen aus der Arbeitslosigkeit, das waren 103 weniger als im Mai und 161 weniger als im Juni des Vorjahres.
Die Zahl der Arbeitslosen im Versicherungsbereich (SGB III-Arbeitslose) konnte im Juni um 45 oder 3,2 Prozent auf 1.365 reduziert werden. Gegenüber dem Vorjahr gibt es hier 244 Arbeitslose weniger (minus 15,2 %).
Im Bereich der Grundsicherung (SBG II-Arbeitslose) bleib die Arbeitslosigkeit bei 2.328 Betroffenen nahezu auf Vormonatsniveau (plus 9 oder 0,4 %). Die Vorjahreszahl wird hier um 122 oder 5,5 Prozent überschritten. Zurzeit entfallen im Kreis Höxter 63,0 Prozent aller Arbeitslosen auf die Grundsicherung (Vorjahr 57,8 %).
Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25 Jahren) stieg im Juni um 9 oder 2,5 Prozent auf 372. Die Vorjahreszahl wird um 6 oder 1,6 Prozent unterschritten. Die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen beträgt aktuell 4,4 Prozent (Vorjahr 4,5 %).
Bei den Älteren (über 50 Jahre) konnte die Arbeitslosigkeit im Kreis Höxter weiter reduziert werden, und zwar um 26 oder 1,9 Prozent auf 1.374. Die Junizahl des Vorjahres wird um 74 (minus 5,1 %) unterschritten. Die altersspezifische Arbeitslosenquote beträgt im Kreis Höxter 5,4 Prozent, nach 5,9 Prozent im Vorjahr.
Nicht weiter abgebaut werden konnte in den vergangenen Wochen die Zahl der Langzeitarbeitslosen, sie stieg um 28 oder 2,1 Prozent auf 1.387. Der Vorjahreswert wird um 31 oder 2,3 Prozent überschritten.
Aktuell sind 365 ausländische Arbeitnehmer von Arbeitslosigkeit betroffen, eine Person weniger als Ende Mai, aber 67 oder 22,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote liegt bei 15,0 Prozent (Vorjahr 12,1 %).
Im Kreis Höxter ging die aktuelle Kräftenachfrage mit 360 Stellenmeldungen über die Vergleichswerte hinaus: gegenüber dem Vormonat um 18 oder 5,3 Prozent, gegenüber dem Vorjahr um 77 oder 27,2 Prozent. Der Bestand an unbesetzten Stellen lag am Monatsende mit 1.347 um 299 über dem Vergleichswert des Vorjahres (plus 28,5 %). Ein Großteil der Kräftenachfrage entfällt aktuell auf die Zeitarbeitsunternehmen (357 Stellen), aber auch das Verarbeitende Gewerbe (246 Stellen), das Baugewerbe (192), das Gesundheits- und Sozialwesen (125), der Handel (105) und das Gastgewerbe (74) haben derzeit erheblichen Kräftebedarf.