Berlin (dapd). Viele Krankenkassen haben ihren Vorständen im vergangenen Jahr nach „Bild“-Informationen üppige Boni von bis zu 70.000 gezahlt. Wie die Zeitung unter Berufung auf die jährlichen Pflichtveröffentlichungen der Krankenkassen berichtet, bekamen die Chefs von zwei Kassen sogar Bonuszahlungen oder Gehaltserhöhungen, obwohl sie von ihren Versicherten zeitweise einen Zusatzbeitrag erhoben. Danach haben allein die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) ihren Vorständen 2012 über 700.000 Euro an Prämien ausgezahlt. Den dicksten AOK-Bonus kassierte der Chef der AOK-Plus (Sachsen und Thüringen), Rolf Steinbronn. Er bekam zusätzlich zum Gehalt von 186.700 Euro noch 56.010 Euro Prämie. Bayerns AOK-Chef Helmut Platzer erhielt zum Gehalt von 185.486 eine Bonuszahlung von 55.646 Euro. Die AOK-Nordost zahlte ihrem Chef Frank Michalak neben seinem Salär von 170.520 Euro eine Prämie von 45.108 Euro. Den höchsten Bonus alle Krankenkassen-Chefs kassierte vergangenes Jahr laut „Bild“ aber der Chef der BKK vor Ort, Reinhard Brücker. Er bekam laut Bericht 70.000 Euro Bonus – fast die Hälfte seines Festgehaltes von 151.200 Euro. Selbst der Chef der Deutsche BKK, Achim Kolanoski, wurde mit einem Bonus von 30.000 Euro und einer Gehaltserhöhung um 9.000 auf 180.120 Euro bedacht. Dabei erhob die Deutsche BKK als eine der wenigen finanziell angeschlagenen Kassen noch bis Ende September 2012 einen Zusatzbeitrag von acht Euro pro Monat von ihren Versicherten. Auch DAK-Chef Herbert Rebscher legte dem Bericht zufolge beim Gehalt von 240.934 auf 242.540 Euro geringfügig zu, obwohl die Versicherten noch bis April 2012 einen Zusatzbeitrag von acht Euro pro Monat zahlen mussten. dapd (Politik/Wirtschaft)
Krankenkassen-Vorstände kassierten im Vorjahr bis zu 70.000 Euro Bonus
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Peer-Michael Preß
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