Im Juni 2019 feierte die Krallmann GmbH ihr 50-jähriges Bestehen. (Foto: Krallmann GmbH)
Im Juni 2019 feierte die Krallmann GmbH ihr 50-jähriges Bestehen. (Foto: Krallmann GmbH)

Krallmann: Innovationsführer der Spritzgussbranche feiert Geburtstag

München. Im Mai 1969 nahm eine Erfolgsgeschichte ihren Lauf, die auch nach 50 Jahren noch an- und für die Zukunft viele weitere Episoden bereithält. Mit der Gründung der Krallmann OHG in Lippinghausen durch die Brüder Rainer, Heinz und Werner Krallmann wurde der Grundstein für eines der erfogreichsten Familienunternehmen der deutschen Nachkriegszeit gelegt – der jüngste Bruders Hartwig stieg ein Jahr später ein. Der Wille und die Bereitschaft sich stetig weiterzuentwickeln und den Markt durch innovative Ideen selbst zu gestalten bildeten das Grundgerüst für den jahrzentelangen Erfolg von Krallmann.

Dieser gipfelte vor drei Jahren in der Auszeichnung als TOP-Innovator 2016 für die Entwicklung eines Verfahrens für Integriertes Metall- / Kunststoffspritzgießen – kurz IMKS -, das zudem den Kunststoff Innovationspreis 2016 gewann. Nach dem Ausscheiden des letzten Gründungsmitglieds im Jahr 2017 fand die Gebr. Krallmann GmbH in der Heinze Gruppe mit Sitz in Herford als strategischem Investor den idealen Partner um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen und weiter Erfolgsgeschichte zu schreiben. Durch ihre Größe, die internationale Ausrichtung sowie die Nähe zu Krallmann passten beide Firmen bestens zusammen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des Unternehmens fasste Jörg Tilmes, Geschäftsführer der Heinze Gruppe, die wichtigsten Stationen noch einmal zusammen.

Der Weg der letzten 50 Jahre vom 4-Brüder-starken Familienbetrieb zum 120 Mitarbeiter zählenden Unternehmen, den die Krallmann GmbH in den vergangenen 50 Jahren zurückgelegt hat, war vom unbedingten Willen geprägt, immer das bestmögliche Produkt zu liefern. Dies galt insbesondere dann, wenn das Portfolio erweitert wurde, um sich noch besser am Markt zu positionieren. „Begonnen hat das Ganze im Mai 1969, als ich mit meinen Brüdern Heinz und Werner den Werkzeugbau, damals noch als OHG, aus der Taufe gehoben habe“, erinnert sich Rainer Krallmann, der im Rahmen der Feierlichkeiten für sein stetes Engagement geehrt wurde. „Mein kleiner Bruder Hartwig kam erst später dazu, weil er zum Gründungszeitpunkt noch nicht volljährig war.“

Die ersten erfolgreichen Jahre in der Herstellung von hochwertigen Präzisionswerkzeugen machten 1972 auch die Umwandlung der OHG in die Gebr. Krallmann GmbH & Co. KG notwendig. Zwei Jahre später siedelte das Unternehmen aus Platzgründen an den jetzigen Standort in Hiddenhausen um. Das Know-how der ersten 10 Jahre im Bereich des Kunststoffspritzgießens sollte ebenfalls gewinnbringend eingesetzt werden, sodass 1979 die Gründung der Krallmann Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG zur Herstellung technischer Spritzgussteile der nächste logische Schritt war. Die Entwicklung des ersten Spritzgusswerkzeugs für Compact Discs (CD) wurde zu einem großen Erfolg und führte zu einem überproportionalen Wachstum, wodurch bereits in den 80er Jahren zusätzliche Erweiterungen der Betriebsfläche notwendig wurden.

Eroberung neuer Geschäftsbereiche durch Expansion

Die folgenden Jahre ab 1990 waren geprägt von einer umfangreichen Ausweitung des Portfolios in bisher noch nicht erschlossene Geschäftsfelder, um unter anderem die eigene Fertigungstiefe zu erhöhen. Mit der Mitbegründung der KKD Feinwerkstatt GmbH und der KDS Radeberger Präzisionsformen und -werkzeugbau GmbH sowie der Akquise der Stepa-Plasttechnik GmbH im Jahr 1990 verfolgte Krallmann eine klare Expansionsstrategie. Die Ergänzung der Geschäftsfelder wurde 1991 mit der Gründung der Kunststoff-Recycling-Service GmbH vorläufig abgeschlossen. „Bei der Akquisition und allen Neugründungen haben wir uns stets daran orientiert, zukünftige Trends vorherzusehen und eingefahrene Denkmuster in Frage zu stellen, so dass wir neue Wege beschreiten konnten. Dadurch waren wir in der Lage innovative Technologien und Fertigungsprozesse, neue Werkzeugkonzepte und marktfähige Produkte zu entwickeln“, resümiert Krallmann den Antrieb für die Expansionsstrategie.

Mit dem Erwerb von 50 Prozent der Anteile der Tooltec Werkzeugbau und Kunststofftechnik GmbH im Jahr 2001 erfolgte eine neuerliche Wachstumsphase. Diese wurde von 2005 bis 2009 mit der kompletten Übernahme von Tooltec, der Beteiligung an der tschechischen Spritzgießerei FRK Technik s.r.o. und dem Erwerb der Interbros GmbH sowie der Gründung der Krallmann Pilotwerkzeugbau GmbH fortgesetzt. Der Erfolg dieser Strategie spiegelte sich unter anderem darin wider, dass Krallmann zwischen 1985 und 2009 mit ca. 1.500 Werkzeugen am Markt vertreten war.

Krallmann bringt sich in Form

An den Zeitraum der Expansion bis 2009 schloss sich eine Phase der Konsolidierung an, in der interne Abläufe innerhalb der Krallmann Gruppe für eine höhere Wertschöpfung optimiert wurden. Des Weiteren wurde das Know-how genutzt, um speziell im Bereich der Kunststoffverarbeitung ein eigenes Produktprogramm zu etablieren. Für das in diesem Rahmen entwickelte Verfahren des Integrierten Metall- / Kunststoffspritzgießens, (IMKS), wurde Krallmann 2016 mit dem Kunststoff Innovationspreis und als TOP 100 Innovator ausgezeichnet. Das Verfahren ermöglicht es, auf konventionellen Spritzgussmaschinen Kunststoff, niedrig schmelzende Metalllegierungen und Einlegeteile wie beispielsweise Steckkontakte und Elektronikbauteile in einer Prozesskette in einem Mehrkavitäten-Spritzgusswerkzeug zu einem fertigen Bauteil zu verbinden. Diese innovative Technik findet vor allem im Bereich der LED-Beleuchtungstechnik, bei elektrischen Schirmungen, Wärmeleitungen oder bei der Herstellung von Leiterplatten Anwendung. Eine weitere Innovation

aus der Ideenfabrik Krallmann stellt das Partikelschaum-Verbund-Spritzgießen (PVSG) dar, bei dem in einem Spritzgusswerkzeug Partikelschaum und ein thermischer Kunststoff oder Elastomer zu einem stoffschlüssigen Mehrkomponentenbauteil verbunden werden. Das Verfahren hat vor allem im Leichtbaubereich großes Potential für die Entwicklung neuer Lösungen und wird unter anderem bereits erfolgreich bei den K-fix-Befestigungselementen von Krallmann eingesetzt. In der Folge etablierte die Krallmann Gruppe eine nachhaltige 3-Säulen-Strategie mit den Eckpfeilern Werkzeugbau, Anlauffabrik und Innovation, um ihre Position in den Kernbrachen Medizintechnik, Elektroindustrie, Verpackung und Leichtbau zu sichern und auszubauen. Mit der Übernahme der Krallmann Unternehmen durch die Heinze Gruppe wurden weitere Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen in die Wege geleitet, um das neue Mitglied als Innovationsschmiede innerhalb der Gruppe zu etablieren.

Durch die daraus entstandenen Synergien konnten gruppenübergreifend Kostensenkungen verzeichnet und gleichzeitig neue Projekte aus den Bereichen Lebensmittel- und Medizintechnik gewonnen werden. „Speziell in der Lebensmittelbranche sehen wir derzeit durch das umfangreiche Know-how von Krallmann großes Entwicklungspotential“, berichtet Tilmes auf der Jubiläumsfeier. „Mit diesen technologischen Entwicklungen, die wir unter dem Schlagwort Smart Food Solutions weiter vorantreiben, sowie unserer Position als Marktführer in den Bereichen IMKS und PVSG können wir erfolgreich in die nächsten 50 Jahre starten.“

www.krallmann.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

Die WIR-Redaktion freut sich auch auf Ihre Pressemitteilungen. Sprechen Sie uns an unter +49 5231 98100 0 oder per mail an redaktion@wirtschaft-regional.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.