Warstein. Der Gesenkschmiedespezialist Walter Mester restrukturierte seine Kostenrechnung und verbesserte über Werkzeuganpassungen seine Materialeffizienz. Unterstützung bei der Planung und Umsetzung erhielt das Unternehmen von der Effizienz-Agentur NRW, dem Kompetenzzentrum für Ressourceneffizienz in Nordrhein-Westfalen.
Die Walter Mester GmbH & Co KG ist auf die Herstellung von Gesenkschmiederohlingen spezialisiert. Dabei wird Stahl auf 1.250 °C induktiv erhitzt und durch den Einsatz von hydraulischen Gesenkschmiedehämmern und selbst produzierten Werkzeugen nach Kundenwünschen verformt. Das Produktionsvolumen liegt bei acht bis zehn Millionen Gesenkschmiederohlingen pro Jahr, die überwiegend in der Fluid- bzw. Hydraulik-Branche sowie im Fahrzeug- und Maschinenbau zum Einsatz kommen.
„Um den Ressourceneinsatz in der Produktion nachhaltig zu verbessern, nutzten wir im Rahmen einer Ressourceneffizienzberatung die Ressourcenkostenrechnung RKR der Effizienz-Agentur NRW“, erläutert Geschäftsführer Ralf Mester. Die Wirtschaftsförderung Kreis Soest hatte den Kontakt zur Agentur vermittelt.
„Mithilfe der RKR können Unternehmen eine neue Bewertung der Kostensituation auf Basis technischer und prozessualer Rahmenbedingungen durchführen und eine verursachergerechte Kostenrechnung etablieren“, erklärt Ressourceneffizienz-Berater Ekkehard Wiechel vom Regionalbüro Werl der Effizienz-Agentur NRW.
Die RKR ermöglichte bei der Firma Mester eine konkretere Bewertung der Herstellkosten und somit eine verbesserte Preisgestaltung. Zudem gestattete die Betrachtung individueller Prozessschritte die Identifizierung von Einsparpotenzialen im Materialeffizienzbereich.
Als wesentlicher Vorteil zeigte sich dabei der hauseigene Werkzeugbau, über den die Werkzeuge auftragsbezogen angepasst werden können. „Über den neuen Prozess des Werkezugmanagements und über die Anpassung der dem Schmieden nachgelagerten Prozesse konnten wir unseren Stahlverbrauch um 70 t im Jahr senken“, freut sich Geschäftsführer Ralf Mester. Die Kosten reduzieren sich dadurch jährlich um ca. 50.000 Euro. Und auch die Umwelt profitiert: Insgesamt werden jährlich CO2-Äquivalente in Höhe von ca. 125 Tonnen vermieden.
Die Ressourceneffizienzberatung wurde anteilig im Rahmen des Beratungsprogramms „Ressourceneffizienz“ des NRW-Umweltministeriums gefördert. Beratungspartner im Projekt war die Kompegio GmbH aus Warstein.
Das Umsetzungsbeispiel der der Firma Walter Mester ist in der Best-Practice-Datenbank der Effizienz-Agentur NRW veröffentlicht worden. Rund 80 Beispiele – von „A“ wie Anlagenbau bis „W“ wie Wäscherei – umfasst die Online-Datenbank unter „www.ressourceneffizienz.de“. 25 Branchen sind in der Sammlung vertreten. Einfache Suchoptionen ermöglichen eine gezielte Suche nach Branchen, Einsparungen und Beratungsschwerpunkten.