Verl. Im Jahr 2012 hat Beckhoff Automation einen Weltumsatz von 408 Mio. Euro erzielt. Dies entspricht einer Umsatzreduzierung von 12 % im Vergleich zum Vorjahr, in dem 465 Mio. Euro Umsatz erreicht wurden. Das Unternehmen ist trotzdem mit dem Geschäftsverlauf zufrieden, da man nach zwei überhitzten Boomjahren mit knapp 100 % Steigerung eine Korrektur erwartet hatte.
Die Anzahl der Mitarbeiter ist um 5 % auf weltweit 2.200 gestiegen. Neben dem kontinuierlichen Personalausbau, der Verwaltungs- und Produktionserweiterung sowie der Verdichtung des nationalen und internationalen Vertriebsnetzes, setzt Geschäftsführer Hans Beckhoff vor allem auf Technologievorsprung durch Innovation. Daher haben insbesondere die Bereiche Forschung und Entwicklung expandiert und sollen auch 2013 weiter ausgebaut werden.
„Das rasante Umsatzwachstum in den Jahren 2010 und 2011 um nahezu 100 % konnten wir 2012 erwartungsgemäß nicht fortsetzen“, kommentiert Hans Beckhoff, Geschäftsführender Gesellschafter der Beckhoff Automation GmbH, die Bilanz 2012. Nach einem Umsatz von 465 Mio. Euro im Jahr 2011 hat Beckhoff 2012 ein Ergebnis von 408 Mio. Euro erzielt. „Wir sind trotz des für Beckhoff ungewohnten Umsatzrückganges von 12 % durchaus mit dem Geschäftsverlauf zufrieden. Eine Korrektur nach zwei überschäumenden Boomjahren war zu erwarten und zeichnete sich bereits 2011 ab“, so der Unternehmer. Maßgeblich verantwortlich für diese Entwicklung war die Strukturkrise des Geschäftsfeldes der erneuerbaren Energien, die zu einem großen Anteil in den Vorjahren auch das Wachstum befeuert hatten. „ Der weltweite Solarmaschinenbau ist 2012 praktisch auf null zusammengebrochen und der chinesische Windanlagenbau ist auf einen Bruchteil des 2011er-Niveaus zurückgegangen“, erklärt Hans Beckhoff. Aktuell sieht das Unternehmen jedoch im chinesischen Windanlagenbau wieder eine kräftig einsetzende Belebung. Für 2013 ist Beckhoff optimistisch: „In Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft gehen wir für das aktuelle Jahr von einem Umsatzplus zwischen 5 % und 15 % aus.“ Der Exportanteil lag 2012 bei 55 % des Gesamtumsatzes; davon entfielen 27 % auf Europa (ohne Deutschland), 16 % auf Asien, 10 % auf Nordamerika sowie 2 % auf die übrigen Länder weltweit, in denen Beckhoff tätig ist.
Nationale und internationale Expansion
Beckhoff ist derzeit mit 30 Tochterunternehmen und über Vertriebspartner in 62 Ländern weltweit vertreten; der Ausbau des Vertriebsnetzes durch weitere Niederlassungen wird vorangetrieben. In Deutschland erhält die Region Baden-Württemberg ein weiteres Büro in Crailsheim, um noch mehr Kundennähe bieten zu können. Weitere regionale Vertriebsbüros sind in Planung. Auch der Export wird durch Ausbau und Erweiterung der Länderniederlassungen intensiv vorangetrieben. Nach der 2012 erfolgten Eröffnung von Beckhoff-Tochter-unternehmen in Ungarn und Neuseeland, sind für 2013 mit Ägypten und Saudi-Arabien zwei weitere Standorte in Planung.
Standortausbau und Erweiterung der Produktionskapazitäten
Auch räumlich hat Beckhoff 2012 kräftig expandiert. Am Unternehmensstandort Verl wurde ein zusätzliches Verwaltungsgebäude von 12.000 qm bezogen. Außerdem wurde ein neues Trainings- und Ausbildungszentrum eröffnet. Für 2013 ist der Bezug eines neuen Laborgebäudes für EMV-Tests und Geräte-Zertifizierungen geplant. Der Geschäftsbereich Antriebstechnik expandiert am Produktionsstandort Marktheidenfeld und verdoppelt durch den Bezug eines neuen Gebäudes die Produktions- und Verwaltungsfläche. Mit der Fertigstellung des Neubaus in Savage, bei Minneapolis, sind auch für die Unternehmenszentrale von Beckhoff USA die Weichen für weiteres unternehmerisches Wachstum gestellt.
Technologievorsprung ausbauen: Investitionen in Forschung und Entwicklung
Parallel zur vertrieblichen und räumlichen Expansion baut Beckhoff auch seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten aus. Über 700 Ingenieure beschäftigt das Unternehmen, bei einer Gesamtmitarbeiterzahl von 2.200. Auch 2013 will Beckhoff insbesondere die Bereiche Forschung und Entwicklung weiter ausbauen.
Um dem Mangel an Nachwuchskräften vorzubeugen, engagiert sich Beckhoff stark in die Ausbildung neuer Mitarbeiter. Derzeit sind 98 Auszubildende und 66 Studentinnen und Studenten im Unternehmen. „Wir investieren jährlich etwa 2,5 Mio. Euro in die Ausbildung neuer Talente“, so Geschäftsführer Hans Beckhoff.
PC-basierte Steuerungstechnik als Basis für Industrie 4.0
Unternehmer Hans Beckhoff sieht weltweit gute Perspektiven, um mit der PC-basierten Steuerungstechnologie im Maschinen- und Anlagenbau, in der Gebäudeautomatisierung und der Prozesstechnik weiter zu wachsen. „Mit unserer auf PC-Control basierenden Steuerungstechnologie sind unsere Kunden und wir für die unter dem Titel „Industrie 4.0“ von der Bundesregierung verfolgte Hightech-Strategie optimal aufgestellt. Speziell die Konvergenz von IT- und Automatisierungstechnik ist ein gemeinsames wesentliches Wirkprinzip von Industrie 4.0 und von PC-Control. Es freut uns, dass dieses Konzept nun noch weiter in das Bewusstsein der allgemeinen und speziell der technischen Öffentlichkeit dringt, und wir sind sicher, dass der Standort Deutschland und auch die internationale Automatisierungs-Community sehr von dieser Philosophie profitieren werden, so wie es die Beckhoff-Kunden bereits seit dem Anbeginn von PC-Control vor mehr als 25 Jahren tun.“