Konjunktur im IHK-Bezirk: Belebung auf wackeligen Beinen

Nach dem Dämpfer im dritten Quartal 2014 erfährt die Konjunktur im IHK-Bezirk zum Jahresende 2014 eine Belebung. Das ist das Kernergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim für das vierte Quartal 2014 unter rund 400 regionalen Unternehmen. Der IHK- Konjunkturklimaindex, wichtigster Gradmesser der regionalen Wirtschaft, ist um drei Punkte auf 114 Punkte gestiegen. Damit übertrifft er den langjährigen Durchschnitt von 113 Punkten leicht.

Die Belebung basiert im Wesentlichen auf Erwartungen und steht demnach auf eher wackeligen Beinen. Der Wirtschaftsmotor wird derzeit getrieben von niedrigen Ölpreisen, niedrigen Zinsen und niedriger Inflation. Dem stehen Risiken wie internationale Krisen und hausgemachte Probleme, wie etwa der Mindestlohn oder die Rente mit 63, gegenüber.

Die Komponenten des IHK-Konjunkturklimaindex, die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen, entwickelten sich unterschiedlich. Die Geschäftslage ist gegenüber dem dritten Quartal 2014 gesunken. Per Saldo bezeichnen 22 % der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Die Geschäftserwartungen sind gestiegen. Unter dem Strich blickt knapp jedes zehnte Unternehmen positiv auf die kommenden Monate.

Die Personalpläne der Unternehmen sind offensiver als im Vorquartal aber weiterhin von Zurückhaltung geprägt. Nur 13 % der Unternehmen wollen Personal einstellen, 19 % Personal entlassen. Die Mehrzahl der Betriebe (68 %) will den Personalstand halten. Die Einführung des Mindestlohnes und die damit verbundenen Regulierungen und die zusätzlichen bürokratischen Belastungen dürften die Einstellungsbereitschaft im Laufe des Jahres 2015 wieder abschwächen.

Die Geschäftslage in der Industrie hat sich leicht verschlechtert. Per Saldo bezeichnet ein Viertel der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut. Die Geschäftserwartungen der Industrieunternehmen sind ausgeglichen. Die Erwartungen der Vorleistungsgüterhersteller sind unverändert leicht im negativen Bereich. Bei den Ge- und Verbrauchsgüterherstellern sind die Erwartungen deutlich gesunken. Optimistischer blicken die Investitionsgüterhersteller in die Zukunft.

Im Baugewerbe ist die Geschäftslage zum Jahresende schlechter, liegt aber weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt. Unter dem Strich berichtet jedes fünfte Unternehmen von einer guten Geschäftslage. Die in den Wintermonaten üblicherweise restriktiveren Personalpläne stellen sich deutlich besser als noch vor einem Jahr dar.

Die Geschäftslage im Handel hat sich verschlechtert. Sowohl im Einzel- als auch im Großhandel kann eine Abwärtsbewegung beobachtet werden. Die Erwartungen des Handels insgesamt haben sich indessen deutlich gebessert. Die Erwartungen im Großhandel übersteigen die Erwartungen der Einzelhändler.

Per Saldo sehen sich 36 % der Dienstleister in einer guten Geschäftslage (Vorquartal: 34 %). Gegenüber dem Vorjahresquartal stellt sich die Situation sogar deutlich besser dar. Die Geschäftslage liegt über dem langjährigen Durchschnitt. Unter dem Strich blickt ein Fünftel der Dienstleister optimistisch auf die kommenden Monate (Vorquartal: 16 %).

Weitere Informationen: IHK, Simon Peschges, Tel. 0541 353-135 oder peschges@osnabrueck.ihk.de

www.osnabrueck.ihk24.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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