Düsseldorf/ Paderborn, 19. Januar 2016. Die digitale Transformation fordert auch den Mittelstand. In NRW unterstützt das vom BMWi initiierte Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 Rhein-Ruhr-OWL seit Januar 2016 speziell kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung von Produkten, Produktion und Prozessen.
Am 19. Januar 2016 stellten die Technologieexperten der beteiligten Einrichtungen ihr Angebot gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin vor.
Die Angebote sind greifbar und praxisorientiert: Unternehmen können sich etwa die „Roadshow Industrie 4.0“ mit einem mobilen Messestand direkt in die Betriebskantine holen. Demo-Zentren wie die SmartFactoryOWL in Lemgo, die Demofabrik in Aachen oder das LivingLab Zellulare Transportsysteme in Dortmund machen Industrie 4.0 lebendig. Das Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 Rhein-Ruhr-OWL informiert KMU bedarfsgerecht und schafft konkrete Lösungen. „Wenn sich der Mittelstand in NRW jetzt informiert und sich mit unserer Hilfe zur Industrie 4.0 befähigt, erhalten wir langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes NRW“, erklärt Dr.-Ing. Patrick Beaujean, geschäftsführender Oberingenieur am WZL Aachen und Geschäftsstellenleiter des Hubs Rheinland. In die Umsetzung gelangt Industrie 4.0 durch mittelstandsgerechte Einführungsstrategien, Weiterbildungsangebote und gezielte Projekte.
Regionale Expertise für den Mittelstand
Kleine und mittlere Unternehmen sind Industrie 4.0-Technologien gegenüber nach wie vor zurückhaltend. „Schlagworte wie Cloud Computing und Big Data wirken auf den ersten Blick abstrakt und schrecken KMU oft ab. Dabei stecken konkrete und nutzenbringende Technologien dahinter. Unsere Aufgabe ist, diese bedarfsgerecht zu vermitteln, ihre Chancen zu demonstrieren und bei der konkreten Umsetzung zu unterstützen“, erläutert Günter Korder, Geschäftsführer it‘s OWL Clustermanagement GmbH und Vertreter des Hubs OstWestfalenLippe.
Dafür bündelt das Kompetenzzentrum Knowhow und Erfahrung von Technologieexperten: In drei Regionen, den sogenannten Hubs Rheinland, Metropole Ruhr und OstWestfalenLippe, sind Forschungspartner regionale Ansprechpartner für kleine und mittlere Unternehmen und bringen gleichzeitig ihre fachliche Expertise in puncto Industrie 4.0 in das Angebot des gesamten Kompetenzzentrums mit ein.
Herausforderungen im Netzwerk meistern
Minister Duin erklärte bei der Vorstellung des Kompetenzzentrums: „Mit diesem neuen Zentrum ist es erstmals in NRW gelungen, Spitzenkompetenzen aus verschiedenen Landesteilen zu bündeln. Mein Dank gilt allen beteiligten Einrichtungen, die jetzt im Sinne unseres Wirtschaftsstandortes zusammenarbeiten.“
Das Hub Rheinland ist an der RWTH Aachen angesiedelt und bietet Expertise im Bereich Produktionstechnik. Das Hub Metropole Ruhr wird vom EffizienzCluster LogistikRuhr organisiert und beschäftigt sich mit effizienten und wandelbaren Logistiksystemen. Das Hub OstWestfalenLippe hat den Schwerpunkt intelligente Automatisierung von Produkten und Produktionssystemen und wird durch den Spitzencluster it’s OWL Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe vertreten.
Strategie des Kompetenzzentrums ist es, über die Hubs hinaus ein großes NRW-weites Netzwerk mit Partnern aus lokalen, regionalen und überregionalen Organisationen, Initiativen und Verbänden aufzustellen und zugänglich zu machen. „Eine enge Zusammenarbeit mit Partnern wie den Industrie- und Handels- sowie den Handwerkskammern ist für uns unverzichtbar. Gerade die Kombination von technologischer Expertise und der Erfahrung im Transfer zeichnet das einzigartige Netzwerk in NRW aus“, so Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML und Vertreter des Hubs Metropole Ruhr.
Alle Angebote des Kompetenzzentrums sind praxisnah und stehen Unternehmen kostenlos zur Verfügung. Sie werden künftig auf einer zentralen Webseite zur Verfügung gestellt.