Berlin (dapd). Die Förderbank KfW hinterfragt ihre eigene Größe. Vorstandschef Ulrich Schröder sagte am Donnerstag in Berlin, angesichts der Bilanzsumme von 500 Milliarden Euro „machen wir uns Gedanken, ob es ordnungspolitisch richtig ist“, dass die drittgrößte Bank Deutschlands in der Hand des Staates sei. Möglicherweise rücke sie bald sogar auf Platz zwei vor.
Die Bilanzsumme des Frankfurter Instituts erhöhte sich 2011 um 53,1 Milliarden auf 494,8 Milliarden Euro. „Die KfW ist der fünftgrößte Nehmer auf dem internationalen Kapitalmarkt“, sagte Schröder bei einem Kongress zu energetischer Stadtsanierung im Bundesbauministerium. Die Antwort auf die Fragen sei eine „strategische Fokussierung“. So wolle sich die Bank mit mehr Servicequalität „auf die Frage konzentrieren: Welchen Nutzen stiften wir den Endkunden?“ Dazu kündigte er einen Ausbau der Internetkommunikation mit den Endkunden an. Das gelte zunächst insbesondere für die Förderungen von Existenzgründungen, von Studien und Energieeffizienz-Projekten.
Zweitens sollte das Prinzip der Subsidiarität streng beachtet werden. „Wir werden nur aktiv, wo Geschäftsbanken nicht aktiv werden“, sagte Schröder. So sei bereits eine Reihe von Produkten gestrichen worden, etwa bei der Wohneigentumsförderung oder bei der Refinanzierung von Banken. Schließlich solle die Nachhaltigkeit stärker ins Visier kommen, indem Förderprogramme auf die demografische Entwicklung und das Geschäftsfeld Klima und Umwelt ausgerichtet würden. In Erneuerbare Energien werde die KfW in den nächsten fünf Jahren je 20 Milliarden Euro investieren. „Wir sind schon jetzt der größte Finanzierer auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien auf der Welt“, sagte Schröder.