Berlin (dapd). Viele Ärzte kassieren einer Studie der Universität Halle-Wittenberg zufolge Extra-Honorare für die Überweisung von Patienten an bestimmte Kliniken. Im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes befragte das Meinungsforschungsinstitut TMS Emnid Bielefeld über 1.100 niedergelassene Fachärzte, stationäre Einrichtungen und nichtärztliche Leistungserbringer, wie die „Bild“-Zeitung (Dienstagausgabe) berichtet.
Demnach zahlt jede vierte Klinik sogenannte Fangprämien für Patienten. Fast die Hälfte der nichtärztlichen Leistungserbringer wie Sanitätshäuser, Hörgeräte-Akustiker oder Orthopädie-Schumacher geben zu, schon Vorteile wie Geld, Kostenübernahme von Tagungen oder Sachleistungen erhalten zu haben. Laut Studie gab knapp ein Fünftel der Ärzte an, das Verbot, sich an der Zuweisung von Patienten zu bereichern oder dafür Vorteile zu gewähren, nicht zu kennen.